Motivierte Landwirte und scheue Naturschützer

Madeline Düwert

11. März 2020

Hannover Manchmal kann der Nabu so verschreckt sein, wie die seltenen Tiere, die er schützt. Das merkten Landwirte der Regionalgruppe Hannover von „Land schafft Verbindung – Deutschland“ vergangene Woche in Hannover. Sie hatten sich vor der Nabu-Geschäftsstelle versammelt, um mit dem Naturschutzbund über ihr geplantes Volksbegehren „Artenvielfalt“ zu sprechen und eine Zusammenarbeit anzubieten. Doch einen Naturschützer bekamen sie nicht zu Gesicht. „Aus unserer Sicht ist das Volksbegehren ein Schlag ins Gesicht der niedersächsischen Landwirte,“ sagte Philip Noltemeyer vom Orga-Team Hannover. Das geplante Volksbegehren des Nabu entferne die Bevölkerung noch mehr von der Landwirtschaft, sagte er. Es nehme ihnen das Vertrauen. Viele Punkte im Volksbegehren seien zudem fachlich nicht begründet und falsch.

Mit 20 Schleppern und rund 40 Personen waren die Landwirte angerückt, doch niemand vom Nabu erklärte sich für ein Gespräch bereit. „Wir sind tief enttäuscht,“ sagte Karl Struß aus Barsinghausen, „wenn mit uns Landwirten jemand reden will, steigen wir sogar vom Trecker.“ Ein wenig aufscheuchen konnten die Landwirte den Nabu trotzdem: Sie können jetzt einen Termin vereinbaren.

Am Wochenende protestierten zahlreiche Landwirte gegen die Preispolitik des Handels.

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