WISSENSCHAFT
Stickstoff: Warum zu viel Dünger Pflanzen krank macht
Laut Ralph Hückelhoven, Professor der Phytopathologie an der TUM übernehmen pflanzliche Peptidhormone auch Phytokine genannt die Funktion von Botenstoffen. Sie sind zum Beispiel an Stressreaktionen der Pflanze oder der Wurzelbildung beteiligt. In der Studie fanden Wissenschaftler heraus, dass sie auch eine Rolle bei der Immunabwehr der Pflanze spielen. Zu hohe Stickstoffkonzentrationen in der Pflanze beeinträchtigen den Signalweg der Peptide. Infolge der gestörten Peptidfunktion sind die Pflanzen anfälliger für bakterielle Krankheiten.
An der TUM wurde die Kleine Ackerschmalwand einem Pseudomonas-Bakterium ausgesetzt. Diese Bakteriengattung ist im Ackerbau an mehreren Kulturen für bakterielle Blattflecken verantwortlich. Bei hohen Nährstoffkonzentrationen in der Pflanze war die Kleine Ackerschmalwand anfälliger für bakterielle Krankheiten.
Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass die Menge der Peptidhormone einen Einfluss auf die Resistenz der Pflanzen gegenüber der Bakterien hatten: Je weniger Phytokine die Pflanze produzierte, desto anfälliger war sie für bakterielle Krankheiten.
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