Gefahr durch Protektionismus steigt

Das letzte Mal, als der Rapsmarkt so stark auf Handelsmeldungen reagierte, war im Zuge des Krieges in der Ukraine. Aktuell ist die Situation aber anders. Vor drei Jahren stiegen die Preise an den Märkten aufgrund der Sorge vor einer zu knappen Versorgung durch Handelsbeschränkungen. Jetzt führen die Zölle gegen kanadische Rapsprodukte zu einer Verschiebung der Handelswege und der Möglichkeit, dass in anderen Teilen der Welt, wie in Europa, deutlich mehr Raps auf den Markt drängen könnte. Dies führt dort zu sinkenden Preisen. Aber warum reagiert der Rapsmarkt im Vergleich zu Getreide so stark auf Handelsbeschränkungen?

Ölsaaten werden quer über den Globus gehandelt und dies in einem deutlich stärkeren Umfang als bei Getreide. Inklusive der Nebenprodukte Öl und Schrot geht 40 Prozent der weltweiten Rapsproduktion in den Welthandel. Besonders bedeutend sind hier die wichtigen Exportregionen Australien, Ukraine und Kanada, die vor allem für den Weltmarkt produzieren und einen geringen Eigenverbrauch haben. Vor allem Kanada hat einen Weltmarktanteil von 55 Prozent bei den Exporten. Dies erklärt, warum der Rapsmarkt so stark von den Zöllen gegen Kanada verunsichert wurde.