So werden Hähereichen zu Wertholz

Ein Kleinstprivatwald, bestockt mit einem Reinbestand aus 70- bis 100-jährige Kiefern, soll zu einem Mischwald umgebaut werden. Dafür werden einfache und kostengünstige Möglichkeiten genutzt. Eine Chance bietet die Förderung der zahlreichen, vom Eichelhäher gesäten Eichen, die sogenannten Häher-Eichen. Gefördert werden ebenso die wenigen, ebenfalls vom Häher eingetragenen Buchen, die sich augenscheinlich sehr wohl fühlen. Auch Sandbirken sind in der Zwischenschicht vertreten. Da sie unter der Trockenheit nicht leiden, kommen auch sie für den künftigen Mischbestand infrage.

All diese natürlich angesamten Bäume haben den Vorteil einer ungestörten Wurzelentwicklung im Waldboden, bieten also eine hohe Ausgangsstabilität für den künftigen Mischbestand. Nachteil ist die oft unbefriedigende Wuchsform, wenn ich an die künftige Holznutzung denke. Hier hilft ein „Formschnitt“. Ausgesuchte Bäumchen werden mit dem Formschnitt auf einen Leittrieb nach oben begrenzt. Zwillen und Seitenäste werden ausgeschnitten. So entstehen einigermaßen gerade Bäume, die immer weiter nach oben wachsen, sobald einzelne Kiefern entnommen werden und Licht durch das Kronendach fällt. Solch ein Formschnitt, der auch in eine teilweise Astung übergehen kann, ist bei Laubbäumen eher ungewöhnlich.