Sommer, Sonne – aber auch eitel Sonnenschein?

Wenn die Ernte eingefahren wird, muss auf dem Betrieb alles funktionieren. Auch die Menschen. Oft genug erstrecken sich diese Phasen mit hoher Belastung aber mittlerweile auf weite Teile des Jahres. Kühe wollen 365 Tage im Jahr versorgt und gemolken werden. Und auch das automatische Melksystem entpuppt sich für den einen oder anderen eher als Sklaventreiber, wenn das Handy doch jederzeit klingeln kann. Nicht selten schwankt der Gemütszustand der Beteiligten zwischen Trauer, Wut und Verzweiflung.

Das persönliche Gleichgewicht gerät aus der Balance. Wenn nur die Leistung zählt, aber der Sinn dahinter verloren geht, wenn der eigene Körper oder die Seele um Hilfe ruft, dann ist es an der Zeit anzuerkennen, nicht alles ist eitel Sonnenschein.

Es ist wichtig die eigenen Grenzen zu erkennen und sich dann auf den Weg zu machen um Hilfe zu holen oder entsprechende Angebote anzunehmen. Das kann innerhalb der eigenen Familie sein. Allerdings ist die enge Verzahnung von Familie und Betrieb Fluch und Segen zugleich. Wenn es gut läuft, sind die Chancen groß. Die Verknüpfung von Privatem und Beruflichem kann aber auch Risiken mit sich bringen, wenn die Kommunikation nicht so gut läuft, oder wenn aufgrund der betrieblichen Belastung das Zwischenmenschliche auf der Strecke bleibt.