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GRÜNLANDTAG

Milchviehbetriebe und die Moorvernässung: Die Verunsicherung ist groß

Weidehaltung und intensive Grünlandbewirtschaftung mit fünf bis sechs Schnitten pro Jahr sind Kennzeichen der Milcherzeugung auf den Moorstandorten.

Während des Deutschen Grünlandtages kamen auch Praktiker auf Moorstandorten zu Wort:

MILCHVIEHBETRIEB KÜCK IN LANGENHAUSEN

Betrifft die gesamte Kette

Der Betrieb von Bernd Kück liegt direkt am Oste-Hamme-Kanal in der Ortschaft Langenhausen zugehörig der Gemeinde Gnarrenburg. Bernd Kück hält rund 150 schwarz-bunte Kühe mit der Nachzucht. Die Kühe werden größtenteils mit hofeigenem Futter versorgt.

Mit der Hilfe von zwei Mitarbeitern bewirtschaftet die Familie rund 140 ha, davon 24 ha Acker auf lehmigem Sand. Angebaut werden Mais, Gras und Roggen, um die Tiere zu versorgen. Von der täglich frisch gemolkenen Milch wird ein Teil in der hofeigenen Molkerei verarbeitet.

Viele Flächen des Dauergrünlandes liegen im Moor, neun Meter unter NN. In normalen Jahren fallen ungefähr 750 mm Niederschlag im Jahr. Seit 1950 ist der Betrieb in Besitz der Familie. 1992 begann Bernd Kück mit der Direktvermarktung seiner Milch und baute eine eigene Milchverarbeitung auf. Mit der Zeit hat er sich einen beträchtlichen Kundenstamm aufgebaut und beliefert beispielsweise 400 Kindergärten und Schulen sowie weitere 1000 Konsumenten. Rund 2000 Liter Milch finden so täglich ihren Absatz.

Bernd Kück gab zu bedenken, dass die Wiedervernässung der Moore sich nicht nur auf die Landwirtschaft auswirkt. Deshalb hat sich in Gnarrenburg eine Arbeitsgemeinschaft gebildet. „Wir zeigen Bereitschaft zur Mitarbeit“, erklärte er. Auf einer Testfläche wurde eine Unterflurbewässerung installiert. Dazu wurden die Flächen drainiert, die Vorflut geregelt und Wehre installiert. Zusätzliches Wasser muss mit Pumpen in die Flächen gebracht werden. Auf den Flächen steht das Wasser fast bis zur Oberfläche, etwa 30 cm unter Flur. „Mit Kühen geht hier keine Beweidung mehr“, beschreibt Bernd Kück die Auswirkungen.

In der Gemeinde Gnarrenburg gibt es 7500 ha Moor, die Hälfte davon wird landwirtschaftlich genutzt. 13 Betriebe sind an den Versuchen zur Wiedervernässung beteiligt. Die Versuche laufen mittlerweile fünf Jahre. Die vernässten Flächen konnten die ganze Zeit beerntet werden.

Kücks 29-jährige Tochter möchte den Betrieb gern übernehmen und weiterführen. In den vergangenen Jahren hat die Familie rund zwei Millionen Euro in den Betrieb investiert. „Der politische Druck zur Wiedervernässung der Moore ist eine schlechte Basis für Gespräche mit den Banken. Der Wert des Hofes sinkt. Wir brauchen schnell Klarheit über die betroffene Kulisse“, forderte Bernd Kück.

„Wir benötigen eine Transformationsstrecke, um noch einiges auszuprobieren. Bei der Transformation der Betriebe sind Anreize wichtig.“ Mit Blick auf die weitere Entwicklung in den Mooren und seinen Betriebsstandort ist Bernd Kück weiterhin sehr nachdenklich und verunsichert.

Bernd Kück sieht die Landwirte bereit, die THG-Emissionen zu reduzieren.

HOF LETTMODEN

Perspektiven erhalten

Der Hof Lettmoden, bewirtschaftet von Christina, Jens und dem Sohn Jan Lücken, ist ein landwirtschaftlicher Betrieb, der bereits in fünfter Generation von der Familie geführt wird. Zu Beginn der 1970er Jahre fand in der Gemarkung Sellstedt eine Flurbereinigung statt. Die Eltern von Christina Lücken, Johann und Irmgard Lettmoden, besaßen am jetzigen Standort Betriebsflächen. Bei der Flurbereinigung verzichteten die damaligen Betriebsleiter auf Ackerland, um mehr Fläche als Grünland an diesem Moorstandort zu erhalten. Hier wurde 1972 der erste Boxenlaufstall errichtet und somit der Grundstein für die Milchproduktion gelegt.

Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen hat sich das Ehepaar für eine Fahrsilo-Fütterung entschieden und konnte dadurch schon Anfang der 1980er Jahre 100 Kühe melken. Die damalige Betriebsphilosophie war, mit geringen Kosten und Arbeitsaufwand Milch zu produzieren. Heute stehen auf dem Betrieb rund 330 MiIchkühe plus die entsprechende Nachzucht.

Mit zirka 270 Hektar liegt ein Großteil der bewirtschafteten Fläche arrondiert am Betrieb. Dies ermöglicht kurze Fahrwege und eine optimierte Bewirtschaftung der Flächen auch bei schlechter Befahrbarkeit. Bei den Grünlandflächen handelt es sich zu über 90 % um Hoch- und Niederungsmoor. Durch den hohen Grünlandanteil der Flächen gehört die Weidehaltung seit Beginn der Aussiedlung 1972 fest zum Betrieb. Die Milchkühe haben halbtags die Möglichkeit, sich auf den Weiden am Hof aufzuhalten. Die tragenden Rinder sowie den trockenstehenden Kühen stehen ganztags Weiden in den Monaten Mai bis Oktober zur Verfügung.

Angrenzend an die Flächen des Betriebes besteht ein großes Naturschutzgebiet, das unter anderem dem Schutz der Wiesenbrüter dient. Auf diesen Flächen ist die Weidehaltung erwünscht, um durch die Ausscheidungen der Rinder die Insektenpopulationen zu fördern und dementsprechend den Vögeln ein Nahrungsangebot zu bieten. „Leider haben in den letzten zwei Jahren zahlreiche Wolfsübergriffe stattgefunden“, beschreibt Jan Lücken die Situation. „Ein ausreichender Schutz wäre nur mit immensen Kosten, unzumutbaren Pflegemaßnahmen und mit Ausschluss der restlichen Fauna von den Flächen möglich. Aus diesen Gründen haben wir 2023 unsere Weidehaltung bei den Rindern auf den Naturschutzflächen vorübergehend eingestellt.“

Jan Lücken ist bereit, mit der Verunsicherung umzugehen. „Für mich geht es nur voraus. Bei der Vernässung sollte mit den extensiven Flächen begonnen werden. Grünland bietet die beste Verwertung über die Milch.“

Für die Zukunft wünscht sich Familie Lücken vor allem Planungssicherheit, um auf den Moorflächen weiterhin hochwertige Lebensmittel produzieren zu können und eine sichere Nahrungsgrundlage zu schaffen.

Beim Betrieb von Jan Lücken liegen 90 Prozent der Flächen im Moor.

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