Steuerfallen bei Erbschaft vermeiden

Stirbt ein Hofbesitzer plötzlich, ist das immer ein Schicksalsschlag. Schnell stellt sich trotzdem die Frage nach den Erben. Anders als in den anderen Bundesländern fallen Höfe in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Hamburg in der Regel nicht unter das allgemeine Erbrecht, sondern die Höfeordnung. Einen Hinweis darauf gibt der Hofvermerk im Grundbuch. In diesem Fall fällt der Hof entsprechend § 4 Höfeordnung (HöfeO) als Teil der Erbschaft nur an einen Erben. Die weichenden Erben erhalten eine Abfindung – von geringerem Wert. Das kann zu Unstimmigkeiten in der Familie führen. Gegen die Höfeordnung entscheiden sich Hofbesitzer nur selten.

Damit ein Betrieb mit Hofvermerk unter die Höfeordnung fällt, müssen mehrere Kriterien erfüllt werden. Diese sind in § 1 HöfeO geregelt. Dazu gehört, dass der Betriebsinhaber pflanzliche oder tierische Erzeugnisse gewinnt und damit seinen Lebensunterhalt finanziert. Außerdem muss der Hof im Besitz einer einzelnen Person sein, es sei denn es handelt sich um einen Ehegattenhof, und der vom Finanzamt festgelegte Wirtschaftswert musss mindestens 10.000 Euro betragen. Erfüllt ein landwirtschaftlicher Betrieb diese Kriterien nicht mehr, sei es durch Aufgabe der Hofstelle oder die Verpachtung der Flächen, kann die Hofeigenschaft aus der Höfeordnung nachträglich entfallen.