UNTERHALTUNG
Spreekwöör un Leev
Wonehm leernt junge Lüüd sik kinnen? Fröher heet dat: „N Bruut söcht‘n sik in‘n Stall un nich op‘n Ball.“ Wie veeles von de plattdüütschen Spreekwöör kann man dat nich wörtlich nehmen. De Volksmund mohnt hier, bie de Wohl doran to dinken, dat de tokünftige Partner den Alldag goot meistern kann. Man schall sik nich von Äußerlichkeiten blenden loten: „Ok de swattste Koh gifft witte Melk.“ Dat Beste is eben, wenn Wesen, Gesinnung un Attraktivität een stimmiges Ganzes bildt. Wenn dat passt, kann man getroost de Plünnen tohoopsmieten.
Wenn een junge Buur een Hoff von sien Vadder öbernehmen schall, hett he foken een groote finanzielle Last to schultern: Olendeel för de Öllern und Affindungen för de Geschwister mutt he opbringen un ok de Hochtiedsfier betohlen: „Heiroden hett‘n schöön Gesicht, is man‘n düür Geschicht.“ Kann man em inverdinken, wenn he sik een Bruut söcht, de – so heet dat fröher –„düchtig wat in den Melk to krömen hett“? Manchmol is ok Afgunst bi een „goote Partie“ dorbie: „An‘n gollen Angelhoken bitt jümmers wat an.“
Doch tomeist gifft nu de Leev den Utslag – un de mutt nich unbedingt standesgemäß utfallen. Een Mesailliance ward so erklärt: „De Leev fallt jüst so op‘n Rosenblatt as op Kohschiet.“
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