SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Melkroboter und Weidegang
Den Betrieb langsam und beständig, Schritt für Schritt weiterentwickeln – nach dieser Philosophie ist der Milchviehbetrieb von Familie Kleemann in Burhafe, Kreis Wittmund, über die Jahre gewachsen. Mittlerweile führen die Brüder Mimke und Eimo Kleemann den Familienbetrieb, aber auch die Eltern Sandine und Hillrich Kleemann arbeiten noch mit. Sie wirtschaften seit über 30 Jahren auf dem Betrieb und haben 1992 den ersten Boxenlaufstall für 60 Milchkühe gebaut. Durch viele kleine Erweiterungsschritte stieg die Tierzahl bis heute auf 200 Milchkühe und insgesamt rund 550 Rinder.
Kühe und Zucht spielen für die ganze Familie eine wichtige Rolle. Sie kann auf eine stolze Reihe von derzeit 24 lebenden 100.000 Liter-Kühen blicken. Auch die Miss Ostfriesland 2019 stammt aus ihrer Zucht und bei der diesjährigen Excellentschau in Leer präsentierte Familie Kleemann ihre älteste Kuh Hauke mit 18 Jahren und einer Lebensmilchleistung von mehr als 165.000 Litern.
Seit März 2022 melkt Familie Kleemann im Doppel-Achter-Fischgrätmelkstand nur noch 70 Kühe, während zwei Melkroboter die übrigen Kühe melken. Diese Kombination beider Systeme und die Möglichkeit, Tiere flexibel im Melkstand melken zu können, hat sich laut Mimke Kleemann bewährt. Zum Beispiel werden alle Färsen im Melkstand angemolken, sodass der Aufwand für das Anlernen im Roboter bei den rund 100 Färsen entfällt, die die Familie im Jahr abgekalbt verkauft. Die beiden getrennten Kuhgruppen würden zudem das Management erleichtern.
„Da wir nur noch 70 Tiere im Melkstand melken, sind wir auch so deutlich flexibler. Wir wären natürlich noch flexibler, wenn wir komplett automatisch melken würden, aber die Vorteile dieser Kombination überwiegen für uns. Morgens und abends sind wir ja sowieso im Stall“, erklärt Kleemann. Denn die Tiere im Stall zu sehen und ihre Kondition zu bewerten, spielt für ihn nach wie vor eine wichtige Rolle, auch wenn die Tierkontrolle durch die Kontrolle von Aktivität, Milchmenge und Milchleitfähigkeit erleichtert werde.
Die Leistung ist nach der Umstellung auf automatisches Melken auf 13.200 kg gestiegen (3,4 % Eiweiß, 3,7 % Fett). Damit zeigt die Herde von Familie Kleemann auch, dass sich Weidehaltung und eine hohe Milchleistung keinesfalls ausschließen. Zum Erfolgsrezept gehören laut Kleemann gute Böden, ein intensives Weidemanagement und beste Futterqualität. Durch das Weidetor lasse sich das automatische Melken problemlos mit Weidegang kombinieren.
✔ Bereits Mittwochnachmittag alle Heftinhalte nutzen
✔ Familienzugang für bis zu drei Nutzer gleichzeitig
✔ Artikel merken und später lesen
✔ Zusätzlich exklusive Videos, Podcasts, Checklisten und vieles mehr!