Heunerzucht und Bröoerhähne

Die hat man bis vor kortem na´em Schlüpfen doodmaket und davon Tierfutter von maket. Dat is jetzt verboen un man versöcht jetzt de Hähne uptoteihen. Aber dat is schwor, duert länger und kostet dreimal soviel Futter as vör dä Mastheuner. In düssen Zusammenhang is me in Kopp koumen, wie freuer die Heuner uptoogen wurn. Vor allen Dingen min Vadder het nur Klucken settet.

Bei den Heunern was es die Natur, dat se im Freujahr an to klucken fingen. Dann sette sich en Hauhn uppen Nest feste. Mien Vadder het erst twei bis drei Dage teubet ob das Hauhn oak länger sitten blifft. Erst dann wurn Aae ünnerleggt un in einundtwintig Dagen keimen Keuken herruht. Un düsse wurn alle upptogen, egal ob Heuner oder Hähne. Dä wurn oak nich up Aae legen getüchtet, denn se hebben oak einen gewissen Fleischanteil, der sogar bäter schmecket. Nun musste man, um keine Inzucht to kräijen, oak mal den Hohn ümmetuschen. Im Naberdörp was aner, dä harre den Beinamen Keuken-Willem. Wenn hei am Sonndag to üsch kam, harre hei all en Hohn im Sack un froare, ob er ihn ümmetuschen schall. Na ja, dann kräije hei ne Zigarre und ane Mark, nahm von üsch en Hahn mit un löpp taun nächsten Hoff. Dann kam dat oak vör, dat - we harre en grooten Heunerhoff- auf einmal ne Klucke mit Keuken ankam. Dat Haun harre sich innen Büsken versteeken und dor Aae uitbreud, ohne dat we es mitkräijen het.

Freuher hallen we im Dörpe von Exten drei Wertschaften. Dor wurd jeden Sonndag von drei bis feuwe Korten speelt an drei bis feier Dischen; inner Regel ümme en zenhntel Penning. Gegenüber vonner Wertschaft dor wohne einer, der oak en leidenschaftlicher Skoatspeeler was. Dä heit Hannerich. Hei harre oak ne Heunertucht. Wolle aber von Keuken-Willem keinen Hahn hebben, sondern sich sümbst einen besorgen.