Rentner dürfen bald mehr dazuverdienen

Für Frührentner und Erwerbsgeminderte soll es ab kommenden Jahr bessere Verdienstmöglichkeiten geben. Dazu hat das Bundeskabinett den Entwurf des „Achten Gesetzes zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze“ beschlossen.

• Vorgezogene Altersrenten: Als vorgezogene Altersrenten gelten solche für langjährig Versicherte, besonders langjährig Versicherte und für Schwerbehinderte. Im laufenden Jahr liegt die jährliche anrechnungsfreie Hinzuverdienstgrenze bis 31. Dezember wegen der Corona-Pandemie noch bei 46.060 Euro brutto.
  
  Neu ist: Verabschiedet der Deutsche Bundestag die Änderung wie vorgeschlagen, dann entfällt ab 1. Januar 2023 die Hinzuverdienstgrenze für eine vorgezogene Altersrente in der gesetzlichen Rentenversicherung komplett.
  
  Zum Vergleich die alte Regelung: Vor der Pandemie waren es noch maximal 6.300 Euro. Der darüberhinausgehende Betrag wurde zu 40 % angerechnet. Lagen aber die gekürzte Rente und der durchschnittliche monatliche Hinzuverdienst zusammengerechnet über dem sogenannten Hinzuverdienstdeckel, wurde der darüberhinausgehende Betrag zu 100 % von der zuvor berechneten Teilrente abgezogen. Der Hinzuverdienstdeckel ermittelte sich individuell aus der jeweils höchsten Entgeltpunktzahl eines Kalenderjahres der letzten 15 Jahre vor Rentenbeginn, multipliziert mit der monatlichen Bezugsgröße.
  
  Die monatliche Bezugsgröße bildet nach § 18 SGB IV das Durchschnittsentgelt in Deutschland aus dem vorletzten Kalenderjahr ab. Sie wird also jährlich neu bekannt gegeben. Für 2022 beträgt der Wert 3.290 Euro monatlich.