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Gastkommentar von Ruth Beverborg, Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Die neue GAP 2023 – zur Herbstbestellung bleiben viele Fragen offen

Ruth Beverborg

Die neue GAP verfolgt verstärkt das Ziel „Öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen.“ Damit sind von den Landwirten und Landwirtinnen mehr Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen zu erbringen.

Die Architektur der GAP wird neu aufgestellt: Bereits um die bisherige Basisprämie, zukünftig „Einkommensgrundstützung für Nachhaltigkeit“ genannt, zu erhalten, sind der gute und ökologische Zustand der Flächen (GLÖZ) und die Grundanforderungen an die Betriebsführung (GAB) einzuhalten. Das ist die sogenannte Konditionalität. Es wird sieben freiwillige einjährige bundeseinheitliche Öko-Regelungen geben.

Diese sollten nicht mit dem bisherigen Greening und den länderspezifischen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen der zweiten Säule verwechselt werden. Diese neue Architektur muss erst einmal von allen Beteiligten verstanden und auf die jeweilige Situation des Betriebes übertragen werden. Das ist anspruchsvoll und vielschichtig.

Der Abstimmungsprozess mit der EU zum deutschen Strategieplan dürfte sich noch bis in den Herbst 2022 hineinziehen. Fehlende Klarheit über die Vorgaben der GAP ab 2023 stellt die Betriebe und die sie Beratenden aktuell in der Anbauplanung 2022/23 vor sehr große Herausforderungen. Viele Detailfragen können derzeit nicht beantwortet werden. Die Herbstaussaat 2022 erfolgt somit in Unsicherheit. 

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