Stickstoffdüngung wird sich auch 2023 lohnen

Wer die Rechnung zwischen Betriebsmitteleinkauf und Erzeugerpreisen aufmacht, sollte immer schauen, wie viel zwischen Daumen und Zeigefinger übrigbleibt, so Dr. Maximilian Severin, Leiter Marketing Düngemittel bei der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH. Bei einer reduzierten Düngung gingen Qualität und Ertrag zurück. Das führe zu geringeren Erlösen. Selbst bei hohen Stickstoffpreisen von 2,35 €/kg N rechne sich die Stickstoffdüngung.

Die Verfügbarkeit von Düngemitteln hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen wird für die Stickstoffdüngemittelproduktion Erdgas benötigt. Zum anderen muss ausreichend Logistikkapazität vorhanden sein, um die Düngemittel zum Handel oder zum Landwirt zu bringen. Der Markt für Erdgas ist aktuell sehr volatil; Prognosen zu Preisentwicklungen und Mengenverfügbarkeit sind kaum bzw. nicht möglich. Der Logistikbranche fehlen mehr als 80.000 LKW-Fahrer. „Wir empfehlen jedem Landwirt einen Teil des Düngers für 2023 schon jetzt zu kaufen, damit können Produktionskapazitäten geplant und die Verfügbarkeit abgesichert werden. Eine Absicherung des Düngerkaufs durch den Vorverkauf der Ernte 2023 kann Sinn machen“ sagt Antje Bittner, Zentralbereichsleiterin Marketing und Verkauf bei SKW.

Auf Wunsch ist es für das Düngejahr 2023 sogar möglich, Harnstoff zu bestellen, der mit Hilfe von erneuerbaren Energien hergestellt wird und somit CO2-neutral ist.