BUCHTIPPS

Wenn Bücher die Rettung sind

Barbara Ladenthien/Sehnde

28. April 2022

Lesetipp Da ich eigentlich immer etwas lese, habe ich eine Weile nachgedacht, um etwas als mein Lieblingsbuch zu bezeichnen. Nie wieder losgelassen hat mich „Das verborgene Wort“ von Ulla Hahn. Sie beschreibt die Kind- und Schulzeit von Hildegard Palm, die in einer bitterarmen Arbeiterfamilie in Dondorf bei Köln aufwächst.

Ihr Weg ist praktisch unabwendbar: Nach der Volksschule ging man zum Arbeiten in die Pappfabrik, später heiraten und Kinder bekommen und sehr katholisch sein und leben. Das waren die Aussichten, die sie hatte. Sie war kreuzunglücklich, weil sie so gerne zum Gymnasium gegangen wäre.

Besonders an Hildegards Seite (die sich gerne Hilla nannte) stand ihr geliebter Großvater, der mit ihr redete, so wie es ihre Seele benötigte! Wenn es zu Hause nicht auszuhalten war, gingen Opa und Enkelin zum Rheinufer und warfen Glücks- und Wutsteine ins Wasser.

Dank der Zuwendung ihres Großvaters, legt Hilla schon mit neun Jahren eine Sammlung schöner Wörter an. Bücher werden zu ihrer Rettung. Schließlich geht Hildgard doch zum Gymnasium, wo sie aber schmerzlich erkennt, dass ihre Herkunft wieder ein Problem darstellt. Mehr möchte ich nicht verraten - man muss Hillas Geschichte einfach lesen!

Das verborgene Wort, Ulla Hahn, DVA, 608 S., 26 €, ISBN: 9783421042439

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