Energie einsparen im Biogas-BHKW
Oft reicht für Pumpen- oder Lüfterantriebe eines Biogas-BHKWs ein stromsparender Teillast-Betrieb. Dieser ist aber in vielen Fällen nicht optimal umgesetzt und daher mit hohem Stromverbrauch verbunden.
Wer eine Biogasanlage betreibt, gerät durch die Preiserhöhungen für Bezugsstrom für Biogasanlagen unter Kostendruck. Was Holger Roswandowicz von der HR Energiemanagement GmbH hierzu an Hilfsantrieben gemessen hat und welche Einsparpotenziale aufgetaucht sind, konnte die IG Biogasmotoren kürzlich in einem Online-Meeting zeigen.
Verbrauch schwankt
Gemessen an der erzeugten elektrischen Leistung eines BHKWs ist bei identischem Biogas-Aggregat der Eigenstromverbrauch nämlich sehr unterschiedlich: Er schwankt beträchtlich von unter fünf Prozent bis über zwölf Prozent der erzeugten elektrischen Leistung. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich unterschiedliche Einsatzbedingungen z.B. eines Pumpenantriebes nicht ausreichend im Regelungskonzept wiederfinden.
Wenn unterschiedliche Volumenströme nicht mit einer Drehzahlregelung des Antriebsmotors einhergehen, sondern dies durch eine Drosselung der Pumpe geschieht, dann bedeutet dies einen viel zu hohen Stromverbrauch bei Teillast der Pumpe.
Ein hohes Einsparpotenzial ergibt sich durch den Einsatz von Frequenzumrichtern. Anstatt die elektrischen Aggregate konstant mit 50 Hz zu betreiben und damit auch mit einer gleichbleibenden Drehzahl, kann mit dem Einsatz von Frequenzumrichtern und damit einer angepassten Drehzahlreduzierung, eine Kosteneinsparung von 30 Prozent erreicht werden, so Roswandowicz.
Die Motorkühlpumpe
Eine geringere Drehzahl verringert auch die Motorspannung, was zu einer geringeren Stromaufnahme und damit niedrigeren Stromkosten führt. Bei Stromkosten von 30 ct/kWh macht sich der Einsatz eines Frequenzumrichters am Gaskühler schnell bezahlt: Holger Roswandowicz bezifferte die Einsparungen auf rund 4.000 Euro im Jahr.
„Die Motorkühlpumpe ist der größte Stromfresser“, betonte Roswandowicz. Entsprechend groß sind die Einsparmöglichkeiten, die er mit über 12.000 Euro jährlich bezifferte. Allerdings werden die Eingriffe in den Motorkühlkreislauf durch die Einbauvorschriften der Motorenhersteller eingeschränkt, sagte Michael Wentzke, Geschäftsführer der IG Biogasmotoren.
Auch mit anderen Maßnahmen lässt sich Energie sparen. Bei verunreinigtem Biogas verschmutzen die Kühlflächen am Wärmetauscher des Gaskühlers. Dadurch sinkt die Übertragungsleistung, was zu längeren Laufzeiten der Kühlung führt. Die Energieexperten raten daher zu einer regelmäßigen Reinigung. Die Rohrleitungen im BHKW-Raum sollten isoliert werden. Denn hohe Raumtemperaturen von 45 bis 50 °C führen zu einer vorzeitigen Alterung der elektronischen Bauelemente.
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