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Rassenvielfalt in der Ziegenzucht

Burenziegen sind in Niedersachsen mit 236 Tieren und einem Anteil von 27 Prozent die am weitesten verbreitete Rasse.

Die niedersächsische Ziegenhaltung ist vielfältig. Das verdeutlichte auch die diesjährige Mitgliederversammlung des Landesverbands der Niedersächsischen Ziegenzüchter Ende März am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum (LBZ) Echem. Wie Elke Steinbach, Fachberaterin der LWK Niedersachsen, berichtete, halten die niedersächsischen Züchterinnen und -züchter derzeit Tiere 15 verschiedener Rassen (Siehe Tabelle 2 im Beitrag "Neue Zuchtprogramme in Kraft getreten").

Die größten Anteile nehmen Burenziegen (27 Prozent), Bunte Deutsche Edelziegen und Thüringer Waldziegen (je 18 Prozent) ein.

Die Zahl der Herdbuchtiere sinkt allerdings. Ende 2021 verzeichnete der Verband 874 Herdbuchtiere, darunter 747 Ziegen und 127 Böcke. 107 Ziegen wurden im vergangenen Jahr neu in das Herdbuch aufgenommen und 45 Böcke gekört. Der Verband hat zurzeit 143 Mitglieder.

Milch und Fleisch mit Ziegen erzeugen

An der Milchleistungsprüfung nahmen im vergangenen Jahr 75 Tiere der Rassen Anglo-Nubier, Bunte Deutsche Edelziege, Thüringer Waldziege und Holländer Schecken teil. Die mittlere 240 Tage-Leistung lag bei 591 kg. An der Fleischleistungsprüfung beteiligten sich 20 Betriebe mit acht Rassen und 248 Lämmern. Den größten Anteil hatten dabei die Burenziegen mit 170 Tieren aus neun Betrieben. Sie erreichten bei Geburtsgewichten von 3,6 beziehungsweise 3,9 kg (weibliche und männliche Tiere) tägliche Zunahmen von 231 beziehungsweise 273 g zwischen dem 40. und 50. Tag.

Darüber hinaus ging es bei der Versammlung um einige aktuelle Themen und Entwicklungen:

  • Online-Ziegenauktion: Nach der Premiere im vergangenen Jahr soll die Online-Ziegenauktion am 24. Juli 2022 erneut stattfinden. Ab dem 14. Juli sollen die Verkaufstiere im Internet stehen. Laut Steinbach war die Resonanz im Vorjahr grundsätzlich gut, es gab mehr Beschicker sowie ein größeres Feld an Käufern, zum Beispiel auch aus Österreich, und die Preise waren gut. Das digitale Format biete den Vorteil, dass die Anfahrt wegfällt und die Tiere verschiedener Betriebe auf der Auktion nicht vermischt werden.
  • Die Schaf- und Ziegenprämie des Landes Niedersachsen, die im vergangenen Jahr erstmals ausgezahlt wurde, können Ziegenhalter 2022 erneut beantragen. Die Antragsphase läuft vom 1. April bis zum 15. Mai. Ziegenhalter können eine Förderung von 33 Euro pro Tier erhalten für mindestens zehn und unter 200 Tiere im Alter von mehr als neun Monaten im Haltungszeitraum April bis Oktober 2022 (Weitere Informationen unter www.bit.ly/schafprämie22).
  • Änderung der Zuchtprogramme: Diese sind Anfang des Jahres für alle Schaf- und Ziegenrassen in Kraft getreten (siehe Beitrag auf Seite 48). Die neuen Zuchtprogramme finden Sie auf der Website des Landesverbands Niedersächsischer Ziegenzüchter.
  • Sanierungsprogramm Scrapie: Im Anerkennungsverfahren als Betrieb mit vernachlässigbarem oder kontrolliertem Risiko für Scrapie gab es seit dem Beginn 2018 28 Beitrittserklärungen. 2020 wurden die ersten zehn Betriebe als Haltungsbetriebe mit kontrolliertem Risiko anerkannt, 2021 und 2022 folgten jeweils fünf. Nach sieben Jahren im Anerkennungsverfahren erreichen die Betriebe den Status eines Haltungsbetriebes mit vernachlässigbarem Risiko.
  • Zum Herdbuchprogramm Ovicap gibt es auf Youtube einige Lehrvideos mit anschaulichen Informationen von den Grundlagen bis zum Anpaarungsplan.
  • Die überarbeitete Leitlinie Ziegenhaltung der LWK Niedersachsen steht auf deren Homepage zum Download.

In der Musterzaunanlage am LBZ Echem können Weidetierhalter verschiedene wolfssichere Zäune sehen und vergleichen.

Weidetiere vor dem Wolf schützen

Im Anschluss an die Versammlung führte Steinbach die Teilnehmer über die Musterzaunanlage des LBZ. Seit gut einem Jahr können Interessierte hier verschiedene Materialien und Funktionsweisen für wolfsabweisende Zäune anschauen und vergleichen – von verschiedenen stationären und mobilen Zauntypen und Torlösungen über Möglichkeiten zur Aufrüstung bestehender Zäune bis zur Erdung und Elektrifizierung.

  • Jeden ersten Dienstag im Monat und auf Anfrage bietet die LWK Besichtigungstermine mit einem Herdenschutzberater an (Weitere Informationen unter www.bit.ly/3wL5m9i).
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