Preisaufrieb für alterntigen Raps

Das wirft jede Kalkulation über den Haufen. Preisnennungen haben nur minutenweise Gültigkeit. Die Verunsicherung am Kassamarkt ist auf allen Handelsstufen groß und reduziert die Aktivitäten auf ein Minimum. Dabei ist die Nachfrage der Ölmühlen ohnehin sehr überschaubar. Allerdings ist die Lage nicht mehr ganz so unübersichtlich wie noch in den Vorwochen. Entspannungssignale aus der Kriegsregion sowie die konjunkturschädlichen Maßnahmen in China zur Eindämmung einer neuen Corona-Welle lassen am Ölsaatenmarkt die Hoffnung auf sinkende Preise aufkommen. Immerhin reagieren die Getreidepreise bereits mit Schwäche und auch die Rohölnotierungen gaben nach.

Entgegen den Getreidepreisen, tendiert Raps anhaltend fest. Höchstpreise um 914 Euro/t wurden in der 11. KW gemeldet. Allerdings gilt hier, wie auch bei allen anderen Preisen, dass sie nur nominell und eine Momentaufnahme sind. Ex Ernte 2022 stiegen die Gebote vergleichsweise moderat. Damit wird die Spanne zwischen alter und neuer Ernte wieder größer und bremst zusätzlich die Verkaufsbereitschaft. Die ist ohnehin sehr limitiert.

Die Kosten für Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Saatgut und Energie sind stark gestiegen. Zum Teil sind Betriebsmittel sehr knapp oder gar nicht verfügbar. So sind Erntemengen kaum zu kalkulieren. Zudem droht in einigen Regionen schon wieder Frühjahrstrockenheit. Regen ist nach der ersten Stickstoffgabe dringend notwendig.