Den Wind über den Wipfeln nutzen

Carsten Brüggemann :

09. März 2022

Windkraft im Wald Die Stromversorgung befindet sich im Umbruch: Neben der Ukrainekrise werden Kraftwerke abgeschaltet. Andererseits wird der Bedarf durch die Elektromobilität und Wärmepumpen für Heizungen erheblich steigen.

Nach groben Schätzungen dürfte nach dem Abschalten der letzten deutschen Kernkraftwerke zum Ende dieses Jahres in Deutschland ein Stromdefizit von etwa 35 Terrawattstunden entstehen. Dies müsste dann über das europäische Stromverbundnetz z. B. durch grünen Atomstrom aus Frankreich oder Tschechien ausgeglichen werden. Bleibt die Hoffnung, dass jemand bei dem wilden Aktionismus den Überblick behält, ob Stromerzeugung und -bedarf in Deutschland noch irgendwie zusammenpassen.

Nach den Vorstellungen der Bundesregierung soll das Stromdefizit in Deutschland zukünftig vorwiegend durch Wind- und Solarenergienutzung gedeckt werden. Strom aus regenerativen Energien, heute etwa 46 %, soll 2030 einen Anteil von 80 % ausmachen. Nach den Vorstellungen von Wirtschaftsminister Habeck soll die Windenergie der Lastesel der deutschen Stromerzeugung werden. Dann müsste die heutige Windleistung bis 2030 an Land etwa verdoppelt werden.

Während es für Solaranlagen (PV) über vorhandene und neue Dachflächen sowie Freiflächen diverse Möglichkeiten gibt, Kapazitäten zu erweitern, stößt die Nutzung von Windenergie durch bestehende Landschaftsschutzgesetze und den Abstandsregelungen, langwierige Planungen und Widerstand aus der Bevölkerung an ihre Grenzen.

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