Legehennen unter Bäumen halten

Wie lässt sich ein Auslauf für Legehennen so gestalten, dass sie ihn komplett nutzen? Um diese Frage ging es bei einer Exkursion des Projekts Netzwerk Fokus Tierwohl auf den Betrieb Engling aus Geeste im Emsland. Die Familie hat 2018/19 einen neuen Volierestall für 15.000 Legehennen gebaut und in Zusammenarbeit mit der Firma Wald21 einen Teil des Auslaufs mit Pappeln bepflanzt. Betriebsleiter Michael Engling und Wolfram Kudlich, Geschäftsführer von Wald21, schilderten bei der Exkursion, worauf Legehennenhalterinnen und -halter bei der Auslaufgestaltung mit Bäumen achten müssen.

Ein Vorteil des Systems ist, dass die Hennen den Auslauf besser nutzen. „Sobald sich morgens die Klappen öffnen, stürmen fast alle Hühner in den Auslauf“, erzählt Engling. Im Dickicht der Pappeln seien immer wieder Tiere beim Sandbaden und Ruhen zu beobachten. Am Abend kämen die Tiere von allein wieder in den Stall und es gebe keine Probleme mit Tieren, die in den Bäumen bleiben. Zum Zeitpunkt der Exkursion gab es keine Anzeichen für Federpicken oder Kannibalismus. Die Herde war in der 58. Lebenswoche und machte einen ruhigen, gelassenen Eindruck.

Jedem Huhn stehen im Auslauf 5 m² Fläche zur Verfügung, statt der im Biobereich vorgeschriebenen 4 m². So hat der Betrieb etwas Puffer, sollte er bestimmte Bereiche des Auslaufs kurzzeitig absperren müssen.