Umweltminister auf „Niedersächsischen Wegen“

Die Frage, ob man eventuell landwirtschaftliche Vorzeigebetriebe kennen würde, die bereits Maßnahmen beispielhaft umsetzen, war schnell beantwortet. Der Wendener Landwirt Wilken Jacobs und sein Kooperationspartner Henning Stelling aus Linsburg setzen auf rund 45 ha Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt um. Mit rund 7,5 Kilometern wegebegleitenden Blühstreifen, breiten Gewässerrandstreifen und vielfältigsten Maßnahmenkombinationen haben die beiden innovativen Landwirte einen Weg eingeschlagen, der nun einen „Niedersächsischen Namen“ bekommen hat. „Wir sind darauf angewiesen, unsere Produktionsflächen intensiv zu bewirtschaften. Deswegen geben wir der Natur an anderer Stelle etwas zurück“, formuliert es Jacobs. „Aber ohne die fachliche Beratung durch die Landwirtschaftskammer stünden wir mit der Qualität unserer Maßnahmen lange nicht da, wo wir heute stehen!“

„Wir haben durch die Kombination und Optimierung freiwilliger und geförderter Maßnahmen einen echten naturschutzfachlichen ‚Hotspot‘ schaffen können“, schwärmt der Agrarökologe Marcus Polaschegg, Biodiversitätsberater und Leiter der Fachgruppe „Nachhaltige Landwirtschaft“ in Nienburg. „Das gelingt aber nur, wenn nicht nur Landwirte, sondern wenn alle ihre Beiträge leisten.“

Samtgemeindebürgermeister Knut Hallmann fand lobende Worte: „So viel Begeisterung für die Sache und fruchtbare Kooperation reißt einen einfach mit!“ LWK-Präsident Gerhard Schwetje konnte beim Anblick der Vielfalt nur einstimmen: „Es ist toll, zu sehen, was möglich ist, wenn gemeinschaftlicher Wille, Kooperation auf Augenhöhe und professionelle Beratung zusammenwirken. So etwas kann eben nur vor Ort entwickelt werden und nicht in Hannover.“