Die lange Reise der Nordseekrabben

Was eint die gesamte deutsche Nordseeküste zwischen der Emsmündung und Sylt? Die Krabben! Auf die „stehen“ nicht nur die zahlreichen Urlauber – Krabbenbrötchen sind Kult. Wobei die Nordseekrabben eigentlich gar keine Krabben sind, sondern kleine Garnelen, die an der Küste auch Granat genannt werden. In diesem Jahr sind Granatbrötchen auch bezahlbar – und die Fischer kommen ebenfalls auf ihre Kosten.

Das ist nicht jedes Jahr so. 2018 gab es eine Rekordausbeute für die Krabbenfischer. Das wirkte sich auch auf den Preis aus. Selbst 2020 lagen die Erzeugerpreise bei nur drei bis fünf Euro pro Kilogramm. Mittlerweile sind sie auf sechs Euro gestiegen.

Die weltweite Corona-Krise traf voriges Jahr auch indirekt die Fischer: In den Schälzentren in Marokko, wo fast 90 Prozent der Nordseekrabben in Handarbeit gepult werden, mussten die Kapazitäten um rund 30 Prozent zurückgefahren werden, weil die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Abstände einhalten mussten. Die Großhändler nahmen erheblich weniger Krabben ab, und viele Fischer mussten im Hafen bleiben.