MARKTKOMMENTAR

Probleme am Schweinemarkt

Dr. Tim Koch, Marktexperte Fleischwirtschaft

21. Juli 2021

Seit Beginn der Corona-Pandemie steht der deutsche Schlachtschweinemarkt unter Druck. Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest verstärkte diese Entwicklung. Sah es im Frühjahr 2021 noch so aus, als könnte sich die Situation für Mäster und Schlachtunternehmen im Jahresverlauf entspannen, klagen inzwischen fast alle Marktteilnehmer über große Probleme.

Trotz der kleinen Angebotsmengen gestaltet sich die Vermarktung schlachtreifer Schweine schwierig. Die Nachfrage der Schlachtunternehmen ist aufgrund fehlender Vermarktungsmöglichkeiten eingeschränkt. Auf fast allen Ebenen wird von negativen Margen und einer fehlenden Wirtschaftlichkeit berichtet.

Bereits im vergangenen Jahr mussten die Mäster mit fallenden Preisen zurechtkommen. Im Jahresmittel konnten sie für Schweine der Handelsklasse E aber dennoch knapp 1,60 Euro/kg erlösen. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres lagen die Preise durchschnittlich nur noch bei knapp 1,42 Euro/kg. Bei den Ferkeln lagen die Preise im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 sogar rund ein Drittel niedriger.

Auf der anderen Seite stiegen einmal mehr die Kosten. Insbesondere bei Futtermitteln eilen sie von einem Höchstpreis zum nächsten. Der vorläufige Höhepunkt ist ein Durchschnittspreis von knapp über 300 Euro/t für Mittelmastfutter im Juni, was einem Anstieg um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

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