Welcher Abstand zum Gewässer?

Landvolk-Geschäftsführer Achim Hübner bringt es auf den Punkt: „Wenn ich Auto fahre und ein Schild mit Tempo 30 sehe, weiß ich, wie ich mich zu verhalten habe.“ Anders sei das bei den neuen Düngeregelungen: „Da fischen wir alle im Trüben, auch die Kontrollbehörden und die Berater. So ist kein rechtssicheres Ackern möglich“, sagte Hübner kürzlich bei einem Pressetermin am Seeburger See (Landkreis Göttingen), bei dem Landwirte, Berater und Landvolk auf das Problem aufmerksam machten.

Um was geht es? Mit der seit Mai 2021 geltenden Landesdüngeverordnung müssen bei der Düngung zusätzlich zu den bestehenden nun neue Abstandsauflagen an Gräben eingehalten werden. So soll verhindert werden, dass beispielsweise bei Starkregen Nährstoffe in die Gräben und so in die Flüsse oder wie vor Ort in den Seeburger See ausgetragen werden und diesen mit unerwünschten Nährstoffen überfrachten, bei der die gefürchtete Eutrophierung droht. Betroffen sind dabei alle im Gelände vorhandenen Gräben dritter Ordnung, also auch die Gräben, die gar kein Wasser führen.