Hygienisch sauber durch die Lagerzeit
Die extreme Trockenheit der Böden und der plötzliche Nachtfrost haben dem jungen Getreideaufwuchs Probleme bereitet. Die Wetterextreme werden häufiger. Sie können auch zu Problemen mit der Getreidequalität führen. Daher wird es zunehmend wichtiger, die Getreidelagerhygiene zu optimieren, um Verluste über den Lagerzeitraum so gering wie möglich zu halten.
Hier und da kommt es gelegentlich zu unliebsamen Überraschungen. Ganz unbemerkt hat sich ein Schädling im Getreidelager breit gemacht. Die ersten LKWs sind verladen und werden vom Landhandel zurückgewiesen. Nun ist guter Rat teuer. Der Klassiker unter den Lagerschädlingen ist der Getreidekäfer, den es so nicht gibt, sondern als Synonym für eine ganze Reihe von unterschiedlichen Arten dienen muss. Unter den Insekten sind es vornehmlich vier Käfer- und zwei Mottenarten, die mit aller Regelmäßigkeit in Getreidelagern zu finden sind. Aber auch Spinnentiere, wie die Staub- und Mehlmilben, bereiten Probleme.
Mehlmilbe ist Zeichen für Feuchtigkeit im Lager
In den letzten Jahren traten in neueren Lagergebäuden manchmal Staub-, vornehmlich jedoch Mehlmilben (lat. Acarus siro) als sogenannte sekundäre Lagerschädlinge auf. Da es sich hierbei nicht um Insekten, sondern um Spinnentierchen handelt, ist eine Behandlung mit Kontaktinsektiziden sinnlos. Als gut funktionierend hat sich eine Behandlung mit Phosphorwasserstoff erwiesen. Wie bereits beschrieben, ist dieses Verfahren nur etwas für professionelle Schädlingsbekämpfer. Mehlmilben treten aufgrund zu hoher relativer Luftfeuchtigkeit im Getreidelager auf. Wird die relative Luftfeuchtigkeit konstant unter 75 % gehalten, sind die Lebensbedingungen für die Mehlmilbe dahingehend verschlechtert, dass diese sich nicht im Getreidelager etablieren kann. Die relative Luftfeuchtigkeit oberhalb des Getreidestapels mit einem Feuchtegehalt von 15 % und 20°C Stapeltemperatur beträgt nicht mehr als 67 %. Das heißt für die Praxis: Sind Mehlmilben zu finden, gibt es im Lager ein feuchtes Nest bzw. das Kühlsystem funktioniert nicht richtig.
Albert Spreu
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