Milcherzeugung weiterhin unter Druck

Die Milcherzeuger in Niedersachsen standen auch im Wirtschaftsjahr 2019/2020 unter Druck. Die aktuelle Vollkostenauswertung von 130 niedersächsischen Milchviehbetrieben belegt: Im Schnitt konnte erneut keine Vollkostendeckung unter Berücksichtigung der kalkulatorischen Ansätze erzielt werden!

Mit einem durchschnittlichen Milchauszahlungspreis von brutto 35,86 Cent (VJ 36,76 Cent) je Kilogramm Milch im Wirtschaftsjahr (WJ) 2019/2020 ist der Auszahlungspreis der niedersächsischen Milchproduktion erneut um knapp ein Cent je kg Milch abgerutscht. Dabei wäre ein Milchauszahlungspreis von 40,63 Cent/kg Milch im WJ 2019/2020 (VJ 39,34 Cent) notwendig gewesen, um die Vollkosten zu tragen – zumindest, und das ist wichtig bei der Beurteilung, unter Berücksichtigung der gewählten kalkulatorischen Ansätze für Lohn und Zins. Die Kostensteigerung von ein Cent/kg Milch dürfte im Wesentlichen mit der knappen Futtersituation durch Mäusefraß in Zusammenhang gebracht werden.

Der abgerutschte Milchpreis und die Kostensteigerung führten dazu, dass die Betriebszweigergebnisse um zwei Cent je kg Milch schlechter ausgefallen sind als im Vorjahr. Ein kalkulatorisches Betriebszweigergebnis von -4,77 Cent/ kg Milch (VJ -2,58 Cent/kg Milch) zeigt, dass der Durchschnitt der Betriebe seine Vollkosten nicht decken konnte. Zwischen „erfolgreich“ und „weniger erfolgreich“ trennen 13,12 Cent/kg Milch (VJ 11,16 Cent/kg Milch) das obere Viertel vom unteren Viertel beim Vergleich des kalkulatorischen Betriebszweigergebnisses (Grafik 2)!