Ackerböden werden zu gering wertgeschätzt

Die unterirdisch verlegte Stromtrasse wird westlich von Hannover verlaufen und große Teile der fruchtbaren Ackerflächen des Garben Hofs in der Gemarkung Ditterke durchteilen. Mogwitz hat nach der Veröffentlichung des tatsächlichen Trassenverlaufs errechnet, dass etwa 80 % der Eigentumsflächen von rund 180 ha betroffen sind. „Das ist für den Betrieb eine Katastrophe“, stellte der 62-jährige fest. In dem Zusammenhang kritisierte er, dass bei der Festlegung des Trassenverlaufs hochwertiger Ackerböden weniger wertgeschätzt wurde als z.B. arten- und naturschutzrelevante Punkte. Durch den massiven Eingriff in den Boden erwartet er langfristige Strukturschäden. „Den Trassenverlauf wird man ewig sehen, weil die Bodenschichten nicht exakt wie vorher zurückgefüllt werden können und Bodenverdichtungen auch im Randbereich des 16 bis 20 m breiten Kabelkanals unvermeidlich seien“, befürchtet der Landwirt. Problematisch sei, dass man diese unterirdischen Verdichtungen auch später nicht wieder maschinell aufbrechen könne.

Ungewiss sei auch, ob die bisher gut funktionierenden Dränagen, die bei den umfangreichen Erdarbeiten quer durch die Schläge zerstört werden, wieder korrekt eingebaut werden. Der Wassertransport im Unterboden werde ohnehin erst einmal auf viele Jahre nicht mehr so gut sein wie zurzeit, merkte der Praktiker kritisch an.

Ertragsbeeinflussend werden sich auch die höheren Bodentemperaturen auswirken. Die auf 35 bis 50 °C erhitzen stromführenden Kabel werden das darüberliegende Erdreich aufheizen und für ganz andere Wachstumsbedingungen sorgen. Mogwitz rechnet zudem mit einem stärkeren Krankheitsdruck, insbesondere in Hackfrüchten wie Kartoffeln. Seiner Einschätzung nach könnte der Ertrag deshalb im betroffenen Bereich um bis zu 50 % einbrechen.