Das Ende der Biogas-Flexibilisierung?

Die Nachbesserungen am EEG, die vom Bundeskabinett Ende April beschlossen wurden, reichen aus Sicht der Biogas-Branche nicht aus. Zahlreiche Flexibilisierungsprojekte in Niedersachsen sind davon bedroht, weil sie sich schlichtweg nicht mehr rechnen. „Niedersachsen ist deshalb so stark betroffen, weil hier viele Anlagen flexibilisiert sind“, sagt Silke Weyberg, Geschäftsführerin des Landesverbandes Erneuerbare Energie (LEE) Niedersachsen-Bremen.

Es trifft die Anlagen, deren Betreiber sich bereits Gedanken für die Zeit nach der EEG-Vergütung gemacht haben und früh in die Flexibilisierung gegangen sind – gerade auch die Biogas-Pioniere in unserem Bundesland. „Die durchschnittliche Leistung der 1.700 Biogasanlagen in Niedersachsen ist auf 750 bis 800 kW gestiegen“, sagt Weyberg. Gebaut wurden diese Biogasanlagen einst mit einer installierten Leistung von 500 kW. Der Kabinettsentwurf des EEG 2021 sah ebenso wie das EEG 2017 die Möglichkeit für Bestandsanlagen vor, die Flexibilitätsprämie im ersten Vergütungszeitraum mit dem Flexibilitätszuschlag im zweiten Vergütungszeitraum zu kombinieren. Im EEG 2021 wird diese Regelung nun stark eingeschränkt. Biogasanlagen, die im ersten Vergütungszeitraum die Flexibilitätsprämie in Anspruch genommen haben, sollen im zweiten Vergütungszeitraum allenfalls nur anteiligen Anspruch auf den Flexibilitätszuschlag haben (§ 50a Abs. 1 EEG 2021).