Besseres Kartenmaterial und verlässliche Rahmenbedingungen
Es ist zunächst deshalb sehr wichtig, eine genaue Gebietskulisse zu beschreiben, wo Moor/Klimaschutz überhaupt möglich ist. Die zur Verfügung stehenden Karten sind nicht mehr aktuell. Ich habe festgestellt, dass auch ein Teil meiner Grünlandflächen in der alten Marsch, wo heute nur noch tieferliegende Torflinsen existieren, als Moorflächen ausgewiesen werden.
Deshalb gibt es eine Erwartungshaltung, dass aktuelle Daten erhoben und ausgewiesen werden, bevor Politik mit konkreten Moorschutzvorstellungen in die Öffentlichkeit geht. Diese jetzige Herangehensweise irritiert Landwirte, vor allem auch Hofnachfolger, unnötigerweise. Die Wiedervernässung von Mooren ist ein wesentlicher Bestandteil der Moor- und Klimaschutzstrategie der Bundesregierung.
Doch längst nicht alle Moore lassen sich wiedervernässen, nicht nur aus landwirtschaftlicher Sicht, sondern auch aus Sicht der über Jahrzehnte entwickelten Siedlungsstrukturen, die auf Entwässerung angewiesen sind. Auch hier fehlt es an gut erhobenen Daten für Gebietskulissen. Viele Moore werden als intensives Grünland für die Milchviehhaltung genutzt, was die höchste Wertschöpfung pro Flächeneinheit für solche Standorte bedeutet. Wenn Extensivierung droht, ist dort eine durch gute Futterqualitäten rentable Milcherzeugung nicht mehr möglich.
Dabei hilft der Hinweis auf die Freiwilligkeit der Maßnahmen wenig. Halten wir die gesetzten Klimaschutzziele nicht ein, nehmen also einen Wertverlust unseres Grund und Bodens nicht freiwillig in Kauf, lehrt uns die Erfahrung, dass gesetzliche Auflagen folgen. Deshalb kommt es jetzt darauf an, nach Festlegung von Kulissen, Zielklarheit zu erlangen. Landwirte brauchen in diesen Gebieten langfristig verlässliche Rahmenbedingungen und damit Planungssicherheit zur Wahrung von Eigentum, aber auch für eine klare Zukunftsperspektive. Wie z.B. bei der Düngeverordnung, beobachten wir aber allzu oft genau das Gegenteil: Stück für Stück legt Politik den Landwirten die Daumenschrauben an, greift in die Eigentumsrechte ein und verunsichert damit den ganzen Berufsstand.“
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