Lagerrisiko bei Raps erst einschätzen

Der Raps präsentiert sich in diesem Jahr auf den meisten Standorten endlich mal wieder gut und gleichmäßig. Die Feldaufgänge waren in der Regel hoch und die Pflanzen sind normal bis stark entwickelt in den Winter gegangen. Die Winterphase mit teilweise deutlich unter minus 20°C haben die Bestände unter der Schneedecke sehr gut vertragen, so dass kaum Blattverluste entstanden sind.

Außerdem konnte, aufgrund der günstigen Witterungsverhältnisse, die Andüngung in diesem Jahr, trotz Düngungsverbot auf gefrorenen Boden, früh durchgeführt werden. Die Bestände sehen dementsprechend zurzeit sehr vielversprechend aus und werden mit der nächsten Warmphase deutlich durchgrünen und zügig ins Schossen übergehen. Bei der Planung der Wachstumsreglerstrategie sind mehrere Einflussfaktoren zu berücksichtigen.

Neben der Bestandsentwicklung spielen auch die Sorte und der Standort eine maßgebliche Rolle. Das Sortenspektrum umfasst zurzeit nur noch wenige extrem lageranfällige Sorten (z.B. DK Exstorm, Hybrirock, Arabella). Viele Sorten sind zwar lang, weisen aber durchaus eine akzeptable Standfestigkeit auf (z.B. Asterion, LG Architect, Cristiano KWS, DK Expansion usw.). Auch längere Sorten mit sehr guter Standfestigkeit sind vielfach im Anbau (Ludger, Advocat, Violin, Ernesto KWS usw.). Dies belegen auch unsere Landessortenversuche. Massives Lager war in den letzten Jahren auch in den unbehandelten Kontrollparzellen selten zu beobachten.