Satt-Grün: digitale Unterstützung jetzt auch für Grünland

Entscheidungshilfen in Form von Informationstools stehen in Kürze auch für die Bewirtschaftung von Grünland zur Verfügung. Darauf hat das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in der vergangenen Woche hingewiesen. Demnach hat das nun abgeschlossene Forschungsprojekt „SattGrün“ in den vergangenen drei Jahren technische Lösungen für ein wirtschaftliches und ökologisches Grünlandmanagement entwickelt. Die Tools gäben beispielsweise durch die Auswertung hochaufgelöster Satellitenbilder Informationen darüber, wie viel Biomasse sich im Grünland gebildet habe und könnten erfassen, welche Flächen wann gemäht worden seien. Die Anwendungen gehen dem ZALF zufolge über Informationen für die reine Bewirtschaftung, etwa zur Futtererzeugung, hinaus und geben auch Einschätzungen zu Ökosystemdienstleistungen. Simuliert werden könnten die Artenvielfalt auf Grünflächen, das Ausmaß von Nitratauswaschungen aus dem Boden und die Menge an Kohlenstoff, die im Boden gespeichert werde. Zudem könnten Informationen darüber geliefert werden, welche Grünflächen sich für welche Nutzungsintensität eigneten, um an diesen Standorten bestimmte Ökosystemdienstleistungen zu erzeugen und den Umweltschutz zu unterstützen. Laut dem Co-Leiter der ZALF-Forschungsplattform „Datenanalyse und Simulation“, Prof. Claas Nendel, werden die Informations- und Simulationstools in absehbarer Zeit sowohl für Betriebe als auch für die öffentlich-rechtliche Nutzung in Deutschland verfügbar sein. Neben dem ZALF waren an „SattGrün“ auch die Farm Facts GmbH, die Vista-Geowissenschaftliche Fernerkundung GmbH, die Berliner Humboldt-Universität, das Julius Kühn-Institut (JKI), der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) beteiligt.