Erneut Abschussgenehmigung erteilt

Für den Rodewalder Rüden hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erneut eine Abschussgenehmigung erteilt. Notwendig wurde dies, weil entgegen der günstigen Prognose im März 2020 weitere Rissvorfälle im Territorium des Rodewalder Rudels eingetreten sind. So wurde im Mai in Altenwahlingen ein zwölf Monate altes Rind aus einer Herde mit sechs erwachsenen Tieren durch einen oder mehrere Wölfe getötet. Der letzte Schadensfall ereignete sich am 16. Juni 2020 im Landkreis Nienburg, bei dem Wölfe des Rodewalder Rudels zwei Pferde töteten und ein weiteres schwer verletzten.

Die aktuelle Genehmigung sei zunächst befristet bis Ende 2020. Für die Entnahme gelten die Bedingungen des Bundesnaturschutzgesetzes, heißt es vom Niedersächsischen Umweltministerium. Solange das Individuum in der Landschaft nicht anhand besonderer, leicht erkennbarer äußerer Merkmale (etwa besondere Fellzeichnung) zu bestimmen sei, könne eine Identifizierung über die Nähe zu bisherigen Rissereignissen erfolgen. Nach jeder Entnahme eines Wolfes müsse abgewartet werden, ob im Territorium des Rodewalder Rudels die Nutztierrisse aufhören beziehungsweise, soweit möglich, mittels genetischer Untersuchung ermittelt werden, ob tatsächlich GW717m entnommen wurde. Sei dies nicht der Fall und treten weitere Übergriffe auf, könne sukzessive jeweils ein weiteres Mitglied des Rudels bis zum Ausbleiben der Schäden beziehungsweise zum Abschuss von GW717m entnommen werden. Die Entnahme einer sichtbar laktierenden Fähe sei dabei auszuschließen.