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Kreatives mit Kisten

Obstkisten mit neuer Aufgabe: Sind die Gefäße tief genug und mit humoser, lockerer Erde gefüllt, können in ihnen sogar Tomaten wurzeln. Zu deren Füßen fruchten etwa Erdbeeren (Kiste links). In weiteren Kisten zeigt sich eine bunte Fülle mit Mädchenauge, Petersilie, Lavendel und Wicken. Vor dem Bepflanzen werden die Gefäße mit Folie oder Vlies ausgekleidet und mit 3–4 Abzugslöcher versehen, damit sich das Gießwasser nicht staut. Über Folie/Vlies eine 2 cm hohe Schicht aus Bimskies oder Lavabruch verteilen, darüber eine weitere Lage wasserdurchlässigen Vliesstoff legen, dann Erde einfüllen und pflanzen: Hochwüchsiges hinter Niedriges.

Ob Weinkiste, Obststeige, Zwiebelsieb oder Kartoffel-Container – Holzgefäße mit Patina sind gefragt wie nie. Denn mit wenigen Handgriffen lassen sich diese in einen Wohnsitz für Kräuter, Obst und Gemüse umgestalten und verwandeln so Balkon, Terrasse, Hauswand und Sitzplatz im Nu in einen Ort mit rustikalem Flair. Oder die Kisten dienen fürs gute, einfache Leben im Garten, beispielsweise als Regal für Handwerkzeuge und Topfpflanzen oder als Trocknungssieb für Kräuter. Manch einer bastelt sich aus dem Holzwerk sogar Outdoor-Mobiliar wie Hocker, Tischchen oder Gartenstühle und setzt solches Machwerk im Wohnraum fort: Denn da macht das unbehandelte Holz auch eine gute Figur, sei es als Schuhschrank oder als Holzgefäß für Fensterkräuter. Wir haben uns ein wenig umgesehen und altes Wissen und Ideen rund um die Welt der Holzkisten zusammengefasst.

Blaublütiges Stelldichein: Die Netzblatt-Iris (Iris reticulata) blüht bei guter Drainage im Frühjahr in nicht zu feuchtem Boden. Setzen Sie die Zwiebeln im Spätsommer oder Frühherbst etwa 8 cm tief in die Erde. Die ausgekleidete Kiste sollte über einen guten Wasserabzug verfügen, damit die Zwiebeln nicht faulen. Zuoberst verteilen Sie eine Schicht aus Moos.

Die guten Stücke aus unbehandeltem Holz wie Fichte und Lärche kann man mit Gebrauchsspuren und bürstenrein im Handel erwerben, oft ist sogar ihr Alter angegeben. Manche dieser Funde stammen aus einer lange vergangenen Zeit, in der Handarbeit und Selbermachen hoch im Kurs standen. Verstärkt wird der nostalgische Charme solcher Kisten oft durch Schriftzüge, die als Brandstempel außen auf den Holzplanken aufgebracht wurden. Sie verraten, wer einst Eigentümer war, wo die Gefäße im Einsatz waren und mit welchem Inhalt sie unterwegs waren. Betagte Holzbehälter wurden im Obst- und Gemüsebau oft durch Gefäße aus leichterem Kunststoff ersetzt. Die ausrangierten Stücke sind für viele Biogärtner begehrte Fundstücke – eine Vorliebe, die der Handel erkannt und darauf reagiert hat. So finden sich Schmuckstücke, die neu hergestellt, aber auf alt getrimmt werden: Beispielsweise durch das Abflammen der Bretter oder das Aufbringen altertümlich wirkender Schriftzüge mit Farbe, die mit Schablonen aufgebracht wird.

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