Säule oder Spindel?

Beim Apfel gibt es Sorten, bei denen der säulenförmige Wuchs genetisch verankert ist. Das heißt, Säulenäpfel – auch Ballerina-Bäume genannt – bleiben mit max. 2,5–3 m Höhe immer klein und dabei sehr schmal, ganz ohne große Schnittmaßnahmen. Beim Ertrag und Geschmack ist aber bis auf wenige Ausnahmen ziemlich viel Luft nach oben. Deshalb ist für viele Gärtner, die nicht soviel Platz haben, die Spindelform attraktiver. Ein Spindelbaum ist kleinkronig, bringt aber auf kleiner Fläche verhältnismäßig viel Ertrag. Allerdings ist die Spindelform eine Erziehungs-sache, was bedeutet, dass die Bäume regelmäßig fachgerecht geschnitten und gepflegt werden müssen. Achten Sie beim Kauf eines Spindelbaums auf eine schwachwachsende Unterlage, sonst werden Sie mit dieser Erziehungsform nicht froh. Beim Apfel heißt diese meist M9, aber auch die Unterlagen P22 oder M27 sind geeignet. Während man Kirschen, Birnen und Zwetschgen ebenfalls zu Spindeln erziehen kann, gibt es von diesen Obstarten übrigens keine echten Säulenformen, anderslautende Angebote sind reines Marketing und nur eine Mogelpackung.