Die Unvollendete

Die Motorsägen der Marke Dolmar sind Geschichte: Das trifft nicht nur auf die Zweimannsäge Typ A aus dem Jahr 1927 zu oder auf die Sachs-Dolmar KMS 4 mit Wankelmotor aus dem Jahr 1975, sondern es betrifft alle Benzinsägen, die den Produktionsstandort in Hamburg-Jenfeld jemals verlassen haben. Grund dafür ist, dass der Mutterkonzern Makita ihre Produktion im Jahr 2021 eingestellt hat. So abrupt das Ende des traditionellen deutschen Herstellers damals auch erschien, abzusehen war es schon länger. Schon 2015 hatte Makita die Dolmar GmbH in Makita Engineering Germany GmbH umfirmiert, und die Hamburger Benzinsägen in Nordamerika schon 2017 nur mehr unter der Marke Makita verkauft. Vor allem aber verfügte Makita schon im Januar 2018 einen Entwicklungsstopp für kraftstoffbetriebene Motorgeräte und kündigte zugleich zahlreichen Mitarbeitern der Entwicklungsabteilung. Das Unternehmen wollte sich ganz auf die Produktion von Akkugeräten konzentrieren – vor allem wohl, weil der Umsatz mit Benzinsägen im Vergleich zu dem mit Akkugeräten zu klein geworden war.

Was nicht allgemein bekannt ist: Mit dem Ende der Produktion starb auch ein Modell, dass Makita schon fast fertig entwickelt hatte: die Dolmar PS- 8100. Es gab von ihr eine Hand voll Prototypen, die Makita bereits an Profitester im In- und Ausland verschickt hatte. Das Unternehmen hatte sogar schon damit begonnen, die Serienproduktion vorzubereiten. Viele Teile der Prototypen kamen aus dem 3D-Drucker, und das Kurbelgehäuse hatte Makita in einem CNC-Bearbeitungszentrum aus einem massiven Alublock gefräst. Das reichte, um die Säge zu testen und ein Feedback einzuholen. Sie war deshalb aber noch ziemlich schwer und ihre Haltbarkeit beschränkt.