Nur noch ein Gebiet im Rennen

Im September 2023 startete die schwarz-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen den Findungsprozess für einen zweiten Nationalpark. Das Umweltministerium hielt dabei sechs Regionen für besonders geeignet, unter anderem weil es sich um großflächige, weitgehend unzerschnittene und naturschutzfachlich bedeutsame Flächen im Landeseigentum handelt: der Arnsberger Wald im Sauerland, das Ebbegebirge im Bergischen Land, die Egge in Ostwestfalen, der Hürtgenwald in der Nordeifel, der Rothaarkamm im Rothaargebirge und der Reichswald am Niederrhein.

Bewerben konnten sich bis Ende März 2024 ausschließlich die betroffenen Landkreise, die einen Nationalpark im Laufe der nächsten Monate aber durch die Bank ablehnten. In den Kreisen Höxter und Paderborn setzten Befürworter daraufhin Bürgerentscheide durch, die im Juni jedoch gegen einen Nationalpark votierten. Im Kreis Höxter beteiligten sich an der Abstimmung 59 % der Bürger, von denen 66 % mit Nein stimmten.

Von den sechs ins Auge gefassten Gebieten ist darum nur noch der Reichswald bei Kleve im Rennen, der mit rund 5 000 ha für einen Nationalpark allerdings eher zu klein ist. Eine Bürgerinitiative hat im Juli dennoch mit Erfolg ein Bürgerbegehren abgeschlossen. Der Kreistag, der Ende 2023 gegen eine Bewerbung gestimmt hatte, muss sich nun wieder mit dem Thema befassen. Gut möglich, dass es dann auch am Niederrhein noch zu einem Bürgerentscheid kommen wird.