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Das Topmodell

Die T542i XP ist das aktuelle Akku-Topmodell von Husqvarna

In den einschlägigen Social-Media-Kanälen kommt die neue Tophandle-Säge von Husqvarna gut weg. Der Baumpfleger Bastian Bade bescheinigt ihr im Vergleich zur Husqvarna T540i XP „einen Riesensprung“ was die Schnittleistung angeht. Er lobte außerdem die gute Spanabführung und den gefühlt geringen Stromverbrauch. Dabei ist die T542i XP bis auf das Typenschild äußerlich kaum von der T540i XP zu unterscheiden.

Sie hat die gleiche schlanke Bauform mit dem quer zur Längsachse eingebauten Akkuschacht, der ebenfalls mit einer aktiven Akkukühlung ausgestattet ist. Der durchbrochen gestaltete Handschutz der Kettenbremse ist identisch, ebenso das Bedienfeld, dessen Leuchtdioden anzeigen, wie voll der Akku ist, ob noch Öl im Tank oder die Kettenbremse eingelegt ist.

Die T542i XP auch von der anderen Seite fotografiert

Zwei Neuerungen

In der Tat unterscheiden sich die beiden Modelle nur durch zwei Merkmale. An erster Stelle zu nennen ist die Fliehkraftkupplung, mit der Husqvarna die T542i XP ausgestattet hat – und sie damit zur „weltweit ersten akkubetriebenen Motorsäge mit Fliehkraftkupplung“ geadelt hat. Weil diese außen am Kettenritzel sitzt, besitzt die T542i XP als zweite Neuheit einen tieferen Kettenraddeckel, der zudem nicht mehr aus Kunststoff, sondern aus Magnesium besteht. Mit dieser Neuerung sind alle Praktiker, die sich dazu bislang geäußert haben, sehr zufrieden.

Auch unsere Tester Carsten und Thorben Lemke von der Baumpflegefirma „Baumab“ loben die neue Lösung. Wie sie erklären, muss man bei der T540i XP den Kettenraddeckel häufig säubern, weil die Sägespäne nicht optimal abtransportiert werden und darum gerne den Ölkanal verstopfen. Das ist bei der T542i XP kein Problem mehr. Auch bei Schnitten in Faserrichtung oder bei feuchtem Wetter funktioniert die Spanabfuhr gut. Praktischerweise passt der neue Kettenraddeckel ohne Änderungen auch auf die T540i XP. Wer sich also bei ihr über die mangelnde Spanabfuhr ärgert, kann das Teil jetzt einfach tauschen.

Allerdings erhöhen der neue Kettenraddeckel und die Fliehkraftkupplung das Gewicht der Säge im Vergleich zur T540i XP um etwa 300 g. Währendsie mitÖl, Schneidgarnitur und dem Akku B220x rund 4 850 g wiegt, kommt die T542i XP auf 5 150 g. Dieses Mehrgewicht kann man verkraften, für manche Baumpfleger könnte es aber ein Grund sein, das neue Modell eben nicht zu kaufen – zumal mit der T540i XP eine vielgelobte und beinahe baugleiche Alternative zu Verfügung steht.

Die Husqvarna T542i XP ist die erste Akkusäge mit einer Fliehkraftkupplung

Höhere Leistung?

Kommen wir zur Fliehkraftkupplung. Carsten Lemke vermutet, dass Husqvarna sie in erster Linie einbaut, um den Elektromotor der kräftigen Säge vor Überlastungen zu schützen. Husqvarna stellt jedoch andere Aspekte in den Vordergrund.

Dem Hersteller zufolge verhält sich die T542i XP im Schnitt tendenziell wie eine Benzinersäge. Während das maximale Drehmoment bei der T540i XP beim Gas geben sofort da ist, dauert es bei der Kupplungsvariante ein wenig, bis die Kupplung greift und die Kette ihre volle Kraft entwickelt. Diesen Unterschied haben unsere Tester zwar kaum gespürt. Er soll aber dafür sorgen, dass sich die Kette weniger leicht im Schnitt verklemmt. Ohne Kupplung steckt die Säge in so einer Situation einfach fest, und man muss sie meist aus dem Schnitt ziehen und neu ansetzen. Mit Kupplung kann man die Kette dagegen noch bewegen und schnell wieder in eine bessere Position bringen.

Diese Eigenschaft trägt laut Husqvarna dazu bei, dass die Arbeitsleistung mit der T542i XP höher liegen soll, als mit der T540i XP. Es seien dadurch mehr Schnitte möglich und man benötige über einen Tag und zwei Akkufüllungen hinweg etwa 10 % weniger Zeit für die gleiche Arbeit. Unsere Tester haben das allerdings nicht im Detail überprüft.

Wie Husqvarna erklärt, müsste die Säge aber auch ohne diesen Effekt eine leicht höhere Leistung haben. Das liegt daran, dass die Überlastsicherung des Elektromotors etwas später auslöst als bei der T540i XP. Beim Scheibenschneiden haben Carsten und Thorben Lemke jedoch keinen Leistungsunterschied erkannt. Die Zeiten unterschieden sich nur marginal.

Wegen der Fliehkraftkupplung besitzt die T542i XP einen breiteren Kettenraddeckel (l.), rechts zum Vergleich der Kettenraddeckel der T540i XP

Während sich der Leistungszuwachs nicht ohne weiteres offenbart, geht Carsten Lemke zufolge mit der Kupplung aber eine positive Eigenschaft der Akkusägen ein Stück weit verloren: die feine Dosierbarkeit der Kettengeschwindigkeit.

Akkus

Wir haben die Husqvarna T542i XP mit zwei Akkus eingesetzt: mit dem BLi 300 und dem neuen B 220x. Die Schnittleistung mit dem B 220x lag dabei nur leicht unter der des größeren Akkus. Weil er nur 1 450 g wiegt, ist er Thorbens Meinung nach für Arbeiten im Baum erste Wahl. Bei vier großen Eichen reichte eine Akku-Füllung, um in vier bis fünf Stunden Totholz einzukürzen. Wer Brennholz sägt, sollte allerdings den BLi 300 verwenden. Er bringt zwar 2 000 g auf die Waage, hält angesichts der häufigen Trennschnitte aber länger durch.

Der Kettenraddeckel der T542i XP passt ohne Änderungen auch auf die T540i XP

Fazit

Unterm Strich ist die Husqvarna T542i XP – wie schon die T540i XP – eine sehr gute Abstock- und Fällsäge. Mit dem neuen Kettenraddeckel hat Husqvarna einen Schwachpunkt der T540i XP behoben. Eine höhere Leistung sollte man mit der Fliehkraftkupplung dagegen nicht unbedingt erwarten. Sie könnte aber dazu beitragen, dass den Fans der Benzinersägen der Umstieg auf die Akkutechnologie leichter fällt. Bedenken muss man beim Kauf das im Vergleich zur T540iXP höhere Gewicht und den etwas höheren Preis.

Noch etwas müssen wir hier anmerken. Bei der T540i XP hatten wir kritisiert, dass sich die Gashebelsperre gelegentlich verklemmt. Das war bei der T542i XP nicht der Fall, sie hat einwandfrei funktioniert. Aber auch bei der T540i XP tritt das Problem nicht mehr auf. Carsten Lemke vermutet, dass sich bei winterlich feuchter Witterung Sägemehl hartnäckig in der Gashebelsperre festgesetzt hat.

Die Späneabfuhr funktioniert mit dem breiteren Kettenraddeckel einwandfrei

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