Aufgebohrt

Mittlerweile ist es ein wenig aus der Mode gekommen: das Tuning von Mopeds. Immer schärfere Abgas- und Lärmvorschriften haben ihre Wirkung nicht verfehlt: Die kleinen Zweitakter mit ihrer blauen Auspufffahne sind aus dem Straßenbild fast verschwunden. Die Älteren unter uns können sich aber noch erinnern: Die erste Maßnahme war meistens das Ausräumen des Schalldämpfers, was außer mehr Krach aber eher wenig Erfolg brachte. Die höheren Weihen waren dann schon größere Kolben und Zylinder, vielfach in Verbindung mit einem größeren Vergaser. Dabei konnten ganz gute Ergebnisse herauskommen. In jedem Fall aber ein höherer Spritverbrauch und häufig eine geringere Standfestigkeit des Motors, der ja für die gestiegenen Belastungen nicht ausgelegt war.

Vordergründig hat Stihl bei der Entwicklung der MS 400 genau das getan: Die Säge ist nahezu baugleich mit der MS 362. Der wesentliche Unterschied besteht in einem größeren Kolben mit 50 mm anstatt 47 mm Durchmesser und einem entsprechend größeren Zylinder. An Pleuel und Kurbelwelle wurde nichts verändert, deswegen ergibt sich aus der größeren Bohrung bei gleichem Hub ein Hubraum von 66,8 cm³ gegenüber 59 cm³ bei der MS 362. Die Motorleistung steigt dadurch um gute 14 % von 3,5 kW auf 4,0 kW. Kann das gutgehen?