Zweiter Nationalpark in NRW?

Das Umweltministerium hält sechs Regionen für besonders geeignet: den Reichswald im Kreis Kleve, die Egge bei Paderborn, den Arnsberger Wald im Hochsauerland, die Ebbe im Bergischen Land, den Rothaarkamm und den Hürtgenwald im Kreis Düren. Es handelt sich bei allen Vorschlägen um großflächige, weitgehend unzerschnittene und naturschutzfachlich bedeutsame Flächen im Landeseigentum. Die Naturschutzverbände favorisieren einen „Nationalpark Egge“ in Ostwestfalen. Dort befinden sich bereits zwei große Wildnisgebiete.

Geplant ist ein dreistufiges Verfahren, bei dem das Umweltministerium auf den Dialog vor Ort setzt. Bewerbungen um einen Nationalpark können Landkreise oder kreisfreie Städten bis Ende März 2024 abgeben. Die betroffenen Kreise haben sich bisher allerdings skeptisch geäußert. Es sieht so aus, als könnten ihre Gremien einige der vorgeschlagenen Gebiete schon dieses Jahr ablehnen.

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) in NRW schlägt derweil noch ein weiteres Gebiet vor. Er spricht sich für die Schaffung eines grenzüberschreitenden Moor-Nationalparks aus. Ins Auge gefasst hat er dafür die Moorgebiete des Kreises Minden-Lübbecke in NRW und die grenznahen Moorgebiete in Niedersachsen, insbesondere im Bereich Wagenfeld und Uchte. Anders als ein Buchen-Nationalpark wäre ein solches Schutzgebiet deutschlandweit einmalig.