Editorial
Mach‘et Laschet!
Es ist zwar ungewiss, ob die vergangenen Tage der Union Stimmen bei der Bundestagswahl im September verlieren wird, die ersten Umfragen sind jedoch verheerend. Unabhängig davon ist es wahrscheinlich, dass die Grünen, die seit vielen Monaten in Umfragen stabil bei zwanzig und mehr Prozent liegen, ein gewichtiges Wörtchen bei den Koalitionsverhandlungen mitreden werden.
Warum ich das jetzt schreibe, obwohl ich im Prinzip keine Ahnung von Politik habe? Es liegt daran, dass sich mit den Grünen die Forstpolitik in Deutschland verändern dürfte. Ich habe schon in Versammlungen gesessen, in denen Vertreter des Privatwaldes geradezu den Teufel an die Wand gemalt haben. So sehr fürchten sie den Einfluss dieser Partei und ihrer Politiker.
Ein Thema macht diese Sorge deutlich: Die Klimaprämie oder wie immer man sie nennen will. An ihr arbeiten die Forstverbände schon seit Jahren, allen voran die Waldbesitzer. Sie haben längst ein Konzept, nach dem sie für die CO₂-Senkenfunktion des Waldes jährlich 112 € je ha aus dem Energie- und Klimafonds einfordern. Mit beharrlicher Arbeit haben sie es erreicht, dass diese Prämie kurz nach Redaktionsschluss Thema in der Umweltministerkonferenz und im Bundestag war. Auch die Agrarministerkonferenz wird noch dazu beraten. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände hat in einer Pressekonferenz die Hoffnung geäußert, dass noch vor der Bundestagswahl endlich ein mehrheitsfähiges Honorierungssystem stehen könnte.
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