Günter Rauch

Der Tausendsassa

Heinrich Höllerl

02. Februar 2021

Größere Forstunternehmen, die sich ausschließlich mit der klassischen Holzernte und -rückung beschäftigen, sind heutzutage schon fast die Ausnahme. Diversifizierung und verschiedene Standbeine helfen dabei, Schwankungen im Kerngeschäft aufzufangen. Außerdem bringen die Bereiche Energieholz und/oder Landschaftspflege Synergieeffekte für die Maschinenauslastung und die Nutzung des Rohstoffes Holz. Günter Rauch ist mit seinem Betrieb auf der Zollernalb hier schon sehr weit vorangeschritten. Aber er engagiert sich auch noch in ganz anderen Sparten.

Angefangen hat eigentlich alles mit einem Unfall. Die Familie Rauch besaß eine Landwirtschaft in Bickelsberg auf der Zollernalb nahe Balingen. Vater Georg hatte beizeiten angefangen, im Winter mit den Pferden und einem Unimog Holz zu rücken. Von den vier Söhnen war es der gelernte Stukkateur Günter, der in diese Fußstapfen stieg, nachdem sein Vater früh krank wurde und die Eltern die schwere Arbeit nicht mehr alleine bewältigen konnten. Doch im Sommer 1988 erlitt er bei Vorlieferarbeiten einen Unterschenkelbruch, der über Monate nicht heilen wollte. Das war der ausschlaggebende Grund dafür, dass der heute 60-Jährige als einer der ersten in Deutschland – noch vor den Stürmen Vivian und Wiebke – in die Hochmechanisierung einstieg: 1989 kaufte Günter Rauch bei Johannes Nuhn seine erste Mini-Bruunett. Das betriebswirtschaftliche Wagnis sollte sich schnell als goldrichtig herausstellen, denn schon im ersten Jahr standen die Kunden Schlange und die Maschine hatte danach schon enorme 2 555 Betriebsstunden auf der Uhr. Folgerichtig kam schon 1990 ein Lokomo dazu und ein halbes Jahr später die zweite Bruunett.

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