USA senken Zölle auf kanadisches Nadelschnittholz

Nach dem Auslaufen des „Softwood Lumber Agreements“ erhoben die USA 2018 Anti-Dumping und Ausgleichszölle auf kanadische Schnittholzimporte. Ende November hat das U.S. Department of Commerce (DoC) diese Zölle deutlich gesenkt. 2018 hatte die zum DoC gehörige Behörde für internationalen Handel (ITA) Zölle in Höhe von durchschnittlich gut 20 % festgelegt. Diese sind jetzt auf knapp 9 % gesenkt, und damit mehr als halbiert worden. Die U.S. Lumber Coalition, ein Zusammenschluss von Sägewerken in den USA, sieht sich in ihrer Ansicht bestätigt, dass die kanadischen Sägewerke vom Staat subventioniert werden und so in den USA ihr Schnittholz zu Dumpingpreisen anbieten können. Die neu festgelegten Zolltarife unterschätzten das wahre Ausmaß von Subventionen und Dumping allerdings massiv, so die Kritik der US-Säger. In einem Schlichtungsverfahren hatte die Welthandelsorganisation WTO einige Wochen zuvor die Zölle als rechtlich nicht haltbar bezeichnet, da sie gegen internationales Handelsrecht verstoßen. Das habe die Entscheidung der ITA wohl negativ beeinflusst, zumindest aus Sicht der US-Säger. Kanadische Sägewerker sehen das anders. Die Entscheidung sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagen sie. Sie wollen aber die Zölle ganz abgeschafft sehen, die in ihren Augen rechtwidrig sind. Durch sie seien die Lieferungen von kanadischem Nadelschnittholz in die USA merklich zurückgegangen. US-Käufer hätten sich wegen der Zölle eher für Holz aus Übersee als aus dem nahen Kanada entschieden. Die deutschen Schnittholzexporteure sehen diese Entwicklung gelassen. Die Kanadier seien so oder so der weitaus größte Exporteur für Schnittholz in die USA. Wichtig ist aus deutscher Sicht die boomende Bautätigkeit und damit ein hoher Schnittholzpreis in Nordamerika.