Förderung mit Pferdefuß

In den jahrelangen Diskussionen wurde darum gerungen, dem durch den von CO₂ verursachten Klimawandel geschädigten Wald zu helfen und seine Wohlfahrtswirkungen zu honorieren. Der Wald in Deutschland filtert etwa 8 t CO₂/ha und Jahr aus der Luft. Die Bundesregierung hat entschieden, dass der Industrie je emittierter Tonne CO₂ 25 € mit stark steigender Tendenz abzuverlangen sind. Analog zur Zahlungspflicht der Industrie wäre den Waldflächen für die Leistung der CO₂-Bindung ein jährliches Entgelt von 200 €/ha ohne Auflagen zu gewähren.

Nun sieht die neue Förderrichtlinie des Bundes für den Waldbesitzer nur Fördermittel von bis zu 100 €/ha vor, die aber an einen Vertrag über 10 bzw. 20 Jahre gekoppelt sind. Statt für die Wiederbepflanzung der Schadflächen der Kalamität der letzten Jahre ausreichende Zuwendungen zu geben, wird wie in einem Lehrbuch ein neues „Waldmanagement“ beschrieben, das Bedingung für eine Förderung ist.

In einem 20 Jahre laufenden Vertrag akzeptiert der Waldbesitzer dann etliche hoch umstrittene Auflagen. Das bedeutet einen Paradigmenwechsel in der forstlichen Förderung. Statt Hilfen für die Forstwirtschaft für klimaresistente Kulturen, Bestandspflege und Vermarktung anzubieten, werden dem Waldbesitz für kleines Geld Belastungen ideologischer Art aufgebürdet, die die Ertragssituation der Betriebe gefährden.