BayWa-Krise: Dämpfer für Anfechtungsklage

Vor dem Landgericht München I hat der Kleinaktionär Dr. Max Gutbrod einen Dämpfer erlitten. Bei der mündlichen Verhandlung konnte er das Gericht mit seinen Argumenten nicht überzeugen. Nach einem Bericht der Börsenzeitung hat der Vorsitzende Richter Helmut Krenek durchblicken lassen, dass er für die Anfechtungsklage wenig Grund sieht.

Gleichzeitig prüft die Finanzaufsicht BaFin die Bilanz 2023 und den Konzernlagebericht 2023 der BayWa AG auf Ordnungsmäßigkeit. Sie hat konkrete Anhaltspunkte, dass die BayWa damals ihre Finanzlage und auch das Risikomanagement möglicherweise falsch dargestellt hat. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) bereitet nach eigenen Angaben eine Klage im Namen geschädigter Anleger des kriselnden Konzerns gegen das Unternehmen und den zuständigen Wirtschaftsprüfer PWC vor. Rund 1000 Privatanleger fühlen sich von der BayWa und PWC über die wahre Finanzlage des Konzerns falsch informiert.

Gutbrod will mit seiner Klage die Entlastung des Aufsichtsrates durch die Hauptversammlung am 11. April 2024 für nichtig erklären lassen. In seiner Klage führte er mehrere Pflichtverletzungen des damaligen Aufsichtsrates auf, die eine Entlastung nicht rechtfertigten. Nach Auffassung von Gutbrod hatte es der Aufsichtsrat unter anderem versäumt, gegen den zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden Prof. Klaus Josef Lutz Schadenersatzansprüche einzuleiten.