Wie riecht unsere Heimat?
Apfelkuchen, Sommerregen, gemähte Wiesen, Osterfeuer, Freibad, Gegrilltes, nasses Laub, Stallduft, Kuhdung, Schneeluft, Weihnachtsplätzchen und Tannennadeln: Manche Gerüche versetzen einen unmittelbar zurück in die Kindheit. Überall erschnuppern wir vertraute Düfte, die in uns haften bleiben und uns gedanklich in die Vergangenheit zurücktragen. Die Nase hat als empfindlichstes Sinnesorgan den unmittelbarsten Zugang zu unseren Emotionen und zum Gedächtnis. Gerüche können uns in positiven Erinnerungen schwelgen lassen und genauso negative Erfahrungen oder ein Trauma triggern – und die Erlebnisse von damals so lebhaft wachrufen, als würden sie in diesem Moment erneut geschehen. Und im Gegensatz zum Sehen und Hören können wir uns dem Geruchssinn kaum verschließen: „Man muss nur den ‚Stolperdraht‘ eines Geruchs berühren und sofort sind die Erinnerungen da“, schrieb die amerikanische Schriftstellerin Diane Ackerman. Redewendungen wie „Mir stinkt’s!“ oder „jemanden nicht riechen können“ oder das bayerische „Oriacha“ („Anriechen“ im Sinne von Kontaktaufnahme) sind sogar in unserer Sprache verankert. Gerüche entscheiden, ob wir uns mit einem Menschen oder an einem Ort zugehörig, sicher, wohl und geborgen fühlen.
Vertraute Gerüche sind der unmittelbarste Zugang zum Heimatgefühl, den es gibt. Für die einen ist Heimat ein Ort, für andere ein Mensch – bei jedem jedoch ist es ein Gefühl. Und dieses resultiert aus den Sinneseindrücken, die mit einer Person oder einer Region, mit der wir uns verwurzelt fühlen, verknüpft sind. Diese sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich – was für den einen ein wohltuender Geruch ist, mag für andere Mief sein. Heimat duftet schließlich nicht nur angenehm, vielmehr handelt es sich um eine ganze Palette von Nuancen. Solch subjektive Wahrnehmungen standen am Anfang eines Gesetzes in Frankreich. Dort wurde das Krähen von Hahn Maurice beklagt. Zwar wurde die Klage abgewiesen, aber stattdessen wurde 2021 ein Gesetz zum Schutz des Sinneserbes verabschiedet. Auch in Deutschland führen Krähen, Kuhglocken oder Odelgeruch immer wieder zu Konflikten – oftmals zwischen Zugezogenen und langjährig ortsansässigen landwirtschaftlichen oder handwerklichen Betrieben. Mit einem Dringlichkeitsantrag an den Bayerischen Landtag wurde 2022 der Schutz ortsüblicher Geräusche und Gerüche des ländlichen Raums gefordert und eine Bundesratsinitiative initiiert. Es sei erforderlich, das Kulturgut „Sinneserbe“ zu schützen, hieß es. Die Bundesratsinitiative wurde abgelehnt. Doch die Initiatoren geben nicht auf, denn für sie zählen ortsübliche, identitätsstiftende Gerüche und Geräusche zur Kultur einer Region.
Heimat kann der Geruch nach salziger Meeresluft, Watt, Fisch und Heckenrosen im Norden und nach Wäldern, Bergwiesen, Hopfen, Laub, Harz und Tannennadeln im Süden Deutschlands sein. Typische Gerüche produzieren auch Industriebetriebe wie die Raffinerie bei Ingolstadt oder traditionelles Handwerk: vom frischen Brotduft über harziges Holz bis hin zu herben Eisen-Feuer-Aromen beim Schmied. Unsere Nase ist zu 80 Prozent für das Schmecken verantwortlich, weshalb auch regionale Leckereien mit Heimat verbunden sind. Doch die Gerüche verändern sich mit der Zeit auf mehr oder weniger natürliche Weise, wenn sich die Umgebung, Gewohnheiten, Betriebe oder ihre Produktionsprozesse ändern. Forschende vermuten, dass die Zukunft auf dem Land wie in der Stadt geruchsärmer sein wird. Vielleicht sollte das olfaktorische Erbe erhalten bleiben – etwa durch Duftarchive, multisensorische Ausstellungen oder Filmerlebnisse. Die Idee, eine solche „olfaktorische Landkarte“ mithilfe von Forschenden und Bürgern zu entwickeln, besteht. Die Herausforderung: objektive Begriffe für Geruchseindrücke zu finden. Doch trotz individueller Wahrnehmung treten manche Gerüche in der Beschreibung bestimmter Regionen immer wieder auf. Wie riecht also unser Bayern? Wir haben nachgefragt, durch welche Gerüche Sie sich heimisch fühlen.
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