Sommergerste: Ein neuer Sortensieger

Im Öko-LSV wurde das Können von 16 Sorten an vier Standorten in Bayern geprüft. Der Standort Berglern war aufgrund von Fraßschäden durch Rehe in der Abreife nicht wertbar.

Die Saat erfolgte letztes Jahr Mitte März bei guten Bedingungen. Es entwickelten sich gleichmäßige Bestände. Bodendeckungsgrad, Massenbildung und Pflanzenlänge fielen im Vergleich zu den Vorjahren besser aus. Die genannten Merkmale sind besonders bei der kurzen Sommergerste wichtig zur Unkrautunterdrückung. Einzige längere Sorte im LSV ist Elfriede. Elfriede ist mit durchschnittlich 73 cm bis zu 10 cm länger als die anderen Sorten.

Beim Bodendeckungsgrad und der Massenbildung punktet nur RGT Planet. Die nasse und warme Witterung führte in Kasendorf und in Mungenhofen zu einem hohen Befall mit Netzflecken und Ramularia. Hier ist die hohe Anfälligkeit von Avalon zu beachten. Beim Vollgerstenertrag konnten die drei zweijährig geprüften Sorten LG Caruso, gefolgt von Gretchen und Sting zur Ernte 2024 mit Relativerträgen um 110 % punkten. Schlusslicht ist Avalon mit einem Relativertrag von 81 %. Prägende Eigenschaft von Avalon ist eine hohe Korn- und Brauqualität. Hier ist Avalon immer noch sehr stark und wird nur von Sting übertroffen. Die Kornqualität fiel im Öko-LSV 2024 in vielen Merkmalen gering aus: Tausendkorngewicht, Hektolitergewicht, Kornausbildung, Spelzenfeinheit und Sortierung waren schwächer als in den Vorjahren. Für die Vermarktung ist ein hoher Anteil von Vollgerste möglichst über 90 % wichtig. Hier konnten die Sorten Amidala, Gretchen, LG Caruso und Sting mit Anteilen um 90 %punkten.