Konzept des eigenen Hofladens geht voll auf
Die Lage für die Schweineerzeuger hat sich in den letzten Jahren mit Ausnahme von temporären Aufwärtsbewegungen nicht verbessert. Der Fleischverzehr geht generell zurück, die Erzeuger haben außerdem mit hohen Kosten in der Produktion und mit nicht kostendeckenden Erlösen zu tun. Immer häufiger bleiben deshalb auch in „Schweineregionen“ wie Niederbayern Ställe zumindest zeitweise leer, nicht wenige Schweinehalter machen sogar die Stalltür für immer zu – aber genau das wollten Katja und Josef Laibinger nicht. Im Weiler Lederhub bei Mitterskirchen setzten sie nach reiflicher Überlegung und genauer Planung ein bemerkenswertes Konzept für Direktvermarktung von Schweinefleisch um.
Schon die Anfahrt zum schmucken Vierseithof, dessen Ursprünge in das 15. Jahrhundert zurückreichen, ist ungewöhnlich: Es geht über einen mit Split gedeckten Wirtschaftsweg von der Hauptstraße eine nicht ganz kurze Strecke durch die Hügellandschaft, ein Schild weist die Richtung – Zentrumslage sieht anders aus. „Unser Hof liegt sicher nicht zentral, viele Direktvermarkter setzen da schon lieber auf die gute Suchbarkeit möglichst nahe an einer gut befahrenen Straße, wo so ein Laden doch eine andere Präsenz hat“, weiß Josef Laibinger. Sie haben es anders gemacht. Den Hofladen entdeckt man nicht zufällig, sondern man muss ihn sich als Ziel setzen. Und das tun seit der Eröffnung vor einem Jahr immer mehr interessierte Kunden, die durchaus längere Anfahrtswege in Kauf nehmen, um sich hier mit Fleisch und anderen Artikeln einzudecken. „Die Leute kommen aus einem größeren Umkreis zu uns, als wir uns das gedacht haben“, sagt Katja Laibinger, die mit ihrer Freundlichkeit und ihrer Kompetenz die „gute Seele“ der Direktvermarktung am Hof ist.
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