Hochspannung am Rapsmarkt

Im Gegensatz zum Getreide- und Sojabohnenmarkt ist die Ruhe am Rapsmarkt vorbei. Wie in Kanada durchlief der Februarraps auch in Paris eine Berg- und Talfahrt: Nach Kursanstiegen in der ersten Novemberhälfte auf 543 €/t und gab die Gewinne bis Ende des Monats wieder ab. Hervorzuheben ist das symbolische Datum Freitag, der 13. Dezember. Der Kurs bewegte sich an diesem Tag zwischen 535 €/t und 555 €/t. Er schloss die Woche mit einem Kurs von 547 €/t. Daytrader mit einer Kaufposition – also Marktteilnehmer, die morgens kaufen und abends ihre Positionen wieder schließen – konnten Gewinne zwischen 10 und 20 €/t an diesem Tag verdienen. Wandert der Blick auf den Kurszettel eine Zeile tiefer auf den Maikontrakt, steht dort nur ein Schlusskurs von 531 €/t.

Dies löst Kopfschütteln aus. Der mit höheren Lagerkosten belastete Raps wird 16 €/t niedriger als der Frontmonat bewertet. Diese inverse Kursstruktur ist ein Zeichen für eine besondere Marktsituation.

Trotz monatlicher Lagerkosten in Abhängigkeit des Zinssatzes von 3 bis 5 € pro Monat, also für Februar bis Mai von 9 bis 15 €/t, sind Marktteilnehmer bereit, für die frühere Lieferung eine Prämie von 16 €/t zu bezahlen. Dies ist betriebswirtschaftlich nicht zu begründen.