Keine Chance auf Wohnhaus

 Der Landwirt hatte die Hofstelle mit Wohnhaus erworben und wollte dort nach dem Renovieren einziehen. Den Antrag hatte das Landratsamt abgelehnt, es verlangte sogar den Abriss.

Auf dem erworbenen Hof mit 14 ha wollte der Landwirt eine „Freiland-Schweinehaltung mit Zucht“ aufbauen. Er plante zunächst für vier Sauen. Später wollte er die Schweinehaltung erweitern. Dafür benötige er das Betriebsleiterwohnhaus, begründete der Nebenerwerbslandwirt. Bei einer Kontrolle stellte die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LK) nur zwei trächtige Sauen fest. Ein landwirtschaftlicher Betrieb sei das nicht, teilte die Landwirtschaftskammer der Baubehörde mit. Daher lehnte die Behörde erneut eine Baugenehmigung ab.

Das Verwaltungsgericht bestätigte vier Jahre später das „Nein“: Für einen Mini-Betrieb mit mittlerweile sieben Sauen und einem Jahresumsatz von 15 500 € brauche der Landwirt keine Betriebsleiterunterkunft. Renovierungskosten und Betriebseinnahmen ständen hier in einem krassen Missverhältnis, urteilte auch das Oberverwaltungsgericht Niedersachsen (1 LA 134/22). Für die Sanierung veranschlagte der Landwirt mindestens 60 000 €. Mit seinen Einnahmen könnte er das marode Gemäuer nicht einmal unterhalten und die Sanierung nicht finanzieren, so die Richter. Wirtschaftlich ergebe das überhaupt keinen Sinn.