Bioenergie: Aiwanger widerspricht Wissenschaftlern

Der Warnschuss hat offenbar gewirkt. Der Bund will nun seine Biomasseförderung reformieren (siehe Beitrag Habecks Kehrtwende).

Doch nun wehrt sich Aiwanger gegen neue Querschläger. So behaupten Wissenschaftler der Universität Hannover in der Fachzeitschrift „Energy Strategy Reviews“, Deutschland könne auf Bioenergie verzichten. Die Wissenschaftler wendeten ein Energiesystemmodell mit linearer Optimierung auf Deutschland als dicht besiedeltes Industrieland mit hohem Energiebedarf an. Gezeigt werden sollte, wie sich die Flächenkonkurrenz auf die Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energien auswirkt.

Das Ergebnis der Forscher: Eine Zuteilung von nur 6 % der Gesamtfläche für das Energiesystem, also 0,5 Prozentpunkte weniger Fläche als derzeit für Bioenergiepflanzen genutzt wird, ermöglicht ein System, das nahe am Kostenminimum liegt. Dieses Minimum errechnet sich, wenn die Fläche nicht eingeschränkt wird. Verteilt man diese Landfläche auf 4 % für Photovoltaik (PV), 2 % für Onshore-Windkraft und 0 % für Bioenergiepflanzen, würden im Vergleich zu einem System, das den derzeitigen politischen PV-Zielen entspricht, 15 Mrd. € im Jahr eingespart.