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Fakten nicht anzweifeln

Leider ist mit dem Wortspiel „Wald und Wild“ anstelle „Wald vor Wild“ nicht erst jetzt erkennbar, wohin Hubert Aiwanger seinen Themenschwerpunkt setzt. Er benutzt auch die exakt selbe rhetorische Technik, die wir von Demokratiegegnern so verachten, nämlich Fakten, in diesem Fall vielfach überhöhte Wildbestände, anzuzweifeln und dann sofort mit anderen Themen, die nichts damit zu tun haben, abzulenken. Davon konnten sich die Zuschauer der letzten Ausgabe von „Unser Land“ vom 1. März im Bayerischen Fernsehen überzeugen. In dem Interview mahnte Aiwanger an, dass aufgrund besonders dichter Waldbestände in Bayern der Faktor Licht viel stärker berücksichtigt werden müsste, da sich dort keine Verjüngung einstellen würde und sich sinngemäß das Rehwild folglich auf ein geringeres Nahrungsangebot konzentrieren müsste. Das heißt also, die Lösung des Wald/Wild-Konflikts sieht der Jagdminister zu einem großen Teil in der Abholzung von Wäldern.

Lieber Herr Aiwanger, ein gesunder Wald ist weder für den Waldbesitzer, noch für den Jäger und auch nicht der Allgemeinheit im Hinblick auf die Ökoleistung ein Problem, selbst wenn diese Altbestände nur aus wenigen oder gar nur einer Baumart besteht! Das Problem ist immer nur dort, wo, aus welchem Grund auch immer, zügig ein neuer, stabiler und zukunftsfähiger Bestand entstehen soll, damit dieser dann all die Funktionen des Altbestands und möglichst noch mehr übernehmen kann.

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